Das US-Pharmaunternehmen Pfizer und sein Mainzer Partner Biontech haben eine klinische Studie gestartet, um ihren Corona-Impfstoff bei Schwangeren zu testen. Bei der Phase-2/3-Studie werden rund 4000 schwangere Frauen unter anderem in den USA, Großbritannien, Spanien, Brasilien und Südafrika geimpft, wie die Pharmaunternehmen am Donnerstag mitteilten. Erste Teilnehmerinnen seien in den USA bereits geimpft worden.

Es sei an der Zeit, "den nächsten Schritt zu gehen und unser klinisches Programm auf weitere gefährdete Bevölkerungsgruppen wie schwangere Frauen zu erweitern", sagte Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci. "Schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und einen schweren Covid-19-Verlauf", erklärte William Gruber, Vize-Entwicklungsleiter bei Pfizer. Während bei nicht-schwangeren Frauen in 5,8 Prozent der Fälle ein schwerer Covid-Verlauf (Spitalsaufenthalt notwendig) auftrat, waren es unter schwangeren Frauen rund 15 Prozent der Erkrankten, die im Krankenhaus oder sogar auf der Intensivstation betreut werden mussten, wie Studien belegen. "Es ist daher sehr wichtig, dass wir einen sicheren und effektiven Covid-19-Impfstoff für diese Bevölkerungsgruppe entwickeln", so Gruber. 

Was bedeutet das für das Baby?

Die Teilnehmerinnen der Biontech/Pfizer-Studie sind nach Angaben der beiden Unternehmen mindestens 18 Jahre alt und werden in der 24. bis 34. Schwangerschaftswoche geimpft. Die Studie soll auch die Sicherheit der Kinder der schwangeren Frauen untersuchen, sowie die Übertragung potenziell schützender Antikörper auf den Nachwuchs.

Was Frauen mit Kinderwunsch wissen sollten

Grundsätzlich wird empfohlen, dass Frauen, die schwanger werden möchten, sich impfen lassen. "Die Impfung gegen Covid-19 ist für Frauen, die schwanger werden wollen, dezidiert empfohlen", sagt Karl Tamussino, Leiter der Klinischen Abteilung für Gynäkologie am LKH-Uniklinikum Graz.

Auch der Verdacht, dass die mRNA-Impfstoffe einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hätten, wird immer wieder vorgebracht. Dieser Verdacht wurden von zahlreichen Experten aber auch schon in Studien widerlegt. "Dass die geimpfte RNA im Körper verbleibt, ist völlig unmöglich", sagte Arzt und Impfexperte Herwig Kollaritsch bei einer Informationsveranstaltung. "Es ist unmöglich, dass RNA in unseren Zellkern gelangt – die Proteine werden vom Körper sehr schnell wieder abgebaut."