Motivationstief habe ich keines. Ganz im Gegenteil bin ich weiterhin erpicht darauf, meine Routine am Feierabend neu zu ordnen. Es ist interessant zu beobachten, dass mir unter der Woche tatsächlich mehr Zeit zur Verfügung steht. Gewisse Haushaltsarbeiten habe ich oft auf das Wochenende verschoben, weil ich werktags der Überzeugung war, neben Beruf und Privatleben keine Zeit erübrigen zu können. Ein Trugschluss, wie ich heute feststellen muss, weil ich dennoch eine Serienfolge in den stressigen Alltag integrieren konnte. Ja, Haushaltsführung ist für mich eine lästige Arbeit. Das darf aber keine Ausrede sein. Bequemlichkeit und Müdigkeit hatten also wieder gewonnen. Aber: Mittlerweile löst sogar der Haushalt motivierende Gefühle in mir aus.

Ich glaube aber, dass sich das ganz schnell wieder ändern kann. So wie vergangene Woche, als ich krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste. So ein Krankenstand ist grundsätzlich schon nicht lustig – ohne Bewegtbild ist er aber schlicht trostlos, deprimierend und einfach nur bescheuert. Deshalb habe ich mir neben ganze viel Tee, Suppe und Schlaf eine Anwaltsserie gegönnt. Ja, die Flimmerkiste war also eingeschaltet. Allerdings, und da kommt der Clou: nicht permanent. Weil ich ebenso feststellen muss, dass völlige Stille ungemein wohltuend auf meine Seele wirkt.

Das ist vor allem so, wenn der Stress ganz groß ist. Aus diesem Grund muss ich Kollegin Martina Marx nach Tipps fürs Meditieren fragen. Apropos: Wir hatten kürzlich eine Videokonferenz und ich hatte nicht daran gedacht, das Video abzuschalten. Aber Vertuschung war zwecklos: Kollegin Marx erwischte mich.