Er bildet nicht nur das Fundament kindlicher Malkünste, sondern auch die Basis großmütterlicher Ratschläge. Der Apfel. Der zweite Freitag im November wird alle Jahre wieder als Anlass genommen, auf die Vorzüge des „Stammesgenossen“ ins Rampenlicht zu rücken. Wo soll man hier beginnen? Vielleicht bei seiner gesunden Seite.

So soll schon ein Exemplar täglich ausreichen, um sich Arztbesuche zu ersparen. Eine Weisheit wie ein kulinarisches Rezept – und gar nicht verschreibungspflichtig. Ernährungswissenschaftlern zufolge haben Äpfel nicht nur eine positive Wirkung auf Verdauungssystem oder Cholesterinspiegel, sondern sie helfen auch gegen Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Wobei es vor allem die Schale des Naturburschen in sich hat – 70 Prozent der Nährstoffe verstecken sich in ihr. Außerdem kann man den Apfel getrost als das Obst für Faule bezeichnen: muss er weder geschält noch gespalten werden, sondern wird quasi verzehrfertig von Mutter Natur in den Garten geliefert. Wer dieses Glück nicht hat, sollte beim Einkauf bei heimischen Äpfeln zugreifen. Sie haben einen durchschnittlichen Transportweg von 150 Kilometern. Im Gegensatz zu ihren südamerikanischen oder südafrikanischen Kollegen mit einer Anreise bis zu 19.000 Kilometern.

In der Steiermark, aus der beinahe 80 Prozent der heimischen Äpfel kommen, erntete man heuer 140.000 Tonnen. Das seien zwar um 50.000 Tonnen weniger als im Vorjahr, dafür wird erwartet, dass sich auch die Preise wieder erholen und die Äpfel umso fruchtiger schmecken wegen der vielen Sonnenstunden. Doch das Früchtchen hat auch seine Schattenseiten. Adam und Eva stürzte es ins Verderben und bei Streitereien kommt es als Zankapfel ins Spiel. Ein wahrer Apfelstrudel der Gefühle. Vergessliche können sich übrigens zum täglichen Verzehr den Wecker am Smartphone stellen – oder vielleicht reicht schon der Apfel auf der Rückseite des Handys als Erinnerung.