Nun ist es auch offiziell: Die „Jedermann“-Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen 2024 übernimmt der kanadische Regisseur Robert Carsen (69), die Titelrolle des Jedermann übernimmt Philipp Hochmair. Bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien wurde auch bekannt, wer die Rolle der Buhlschaft übernimmt: Es ist die 1991 in der Schweiz geborene Schauspielerin Deleila Piasko, 2019 bis 2022 Ensemblemitglied am Burgtheater.

Deleila Piasko beim Eröffnungsempfang der UFA Filmnächte 2023 in Berlin,
Deleila Piasko beim Eröffnungsempfang der UFA Filmnächte 2023 in Berlin, © IMAGO / Frederic Kern

Piasko studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und hatte erste Engagements an der Volksbühne, in Bern und in Dresden. Am Burgtheater spielte sie in „Vögel“ von Wajdi Mouawad, „antigone. ein requiem“ von Thomas Köck nach Sophokles und in Felicia Zellers „Der Fiskus“. Daneben hatte sie zahlreiche Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, etwa in „Leander Haußmanns Stasikomödie“ oder der Sky-Serie „Die Ibiza Affäre“. In der Netflix-Serie „Transatlantic“ hatte sie eine Hauptrolle. Dort sei er auf sie aufmerksam geworden, sagte Carsen heute, er habe auch weitere ihrer Auftritte, die er im Streaming gesehen habe, bewundert. Piasko zeigte sich bei der Pressekonferenz sehr geehrt, die Buhlschaft spielen zu dürfen und Teil dieser großen Theatertradition zu werden. Konkretes ließ sie sich noch nicht entlocken. „Es ist eine sehr aufgeladene Rolle. Ich versuche, möglichst frei und unvoreingenommen hineinzugehen.“

Von der Reserve zur Titelrolle

Hochmair war schon 2018 in fünf Vorstellungen sehr kurzfristig für den erkrankten Tobias Moretti eingesprungen und für eine fulminante Leistung gefeiert worden. Mit dem Jedermann-Stoff ist er spätestens seit 2013 vertraut. Seine Rockversion „Jedermann (reloaded)„ entstand damals für das Young Directors Project in Salzburg. Mit der Band „Die Elektrohand Gottes“ trat er in dieser Version, in der er fast alle Rollen selbst verkörpert, bereits an vielen Orten auf - sogar im Wiener Stephansdom.

 Regisseur Robert Carsen mit Deleila Piasko und Hochmair.
Regisseur Robert Carsen mit Deleila Piasko und Hochmair. © APA

Nun ist es auch offiziell: Die „Jedermann“-Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen 2024 übernimmt der kanadische Regisseur Robert Carsen (69), die Titelrolle des Jedermann übernimmt Philipp Hochmair. Bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien wurde auch bekannt, wer die Rolle der Buhlschaft übernimmt: Es ist die 1991 in der Schweiz geborene Schauspielerin Deleila Piasko, 2019 bis 2022 Ensemblemitglied am Burgtheater.

Hochmair war schon 2018 in fünf Vorstellungen sehr kurzfristig für den erkrankten Tobias Moretti eingesprungen und für eine fulminante Leistung gefeiert worden. Mit dem Jedermann-Stoff ist er spätestens seit 2013 vertraut. Seine Rockversion „Jedermann (reloaded)„ entstand damals für das Young Directors Project in Salzburg. Mit der Band „Die Elektrohand Gottes“ trat er in dieser Version, in der er fast alle Rollen selbst verkörpert, bereits an vielen Orten auf - sogar im Wiener Stephansdom.

Regisseur Robert Carsen hat im Jahr 2004 bei den Salzburger Festspielen Richard Strauss‘ „Der Rosenkavalier“ inszeniert, hat aber auch mit einigen Inszenierungen im Theater an der Wien seine Handschrift hinterlassen - etwa mit einer triumphalen „Platee“ von Jean-Philippe Rameau 2014 oder drei Jahre später mit Alban Bergs „Wozzeck“. 2005 inszenierte er „Manon Lescaut“ an der Wiener Staatsoper und die Verdi-Oper „Troubadour“ auf der Seebühne in Bregenz. Bei den Pfingstfestspielen 2024 wird er in Salzburg Mozarts „La clemenza di Tito“ inszenieren.

Festspiele wollen bestehende Ansprüche des alten Teams auszahlen

Um den „Jedermann“ hatte es zuletzt einige Aufregung gegeben. Die ursprünglich vorgesehene Wiederaufnahme der von Regisseur Michael Sturminger inszenierten Produktion von 2023 mit Michael Maertens in der Titelrolle wurde kurzfristig zugunsten einer Neuproduktion abgesagt. Die Tischgesellschaft von 2023 habe ein neuerliches Angebot für 2024 bekommen, sagte der kaufmännische Leiter Lukas Crepaz. Überhaupt sei man mit dem Vorjahres-Ensemble in Gesprächen und sei „zuversichtlich, dass wir auch individuelle Lösungen finden werden, je nachdem, wie weit die Verhandlungen bei welcher Rolle gekommen waren“. Man habe auch schon einige Einigungen erzielen können. Im Gespräch mit der APA betonte Crepaz, dass die Produktion 2024 inklusive der Auszahlung aus dem Vorjahr bestehender Ansprüche im Rahmen eines normalen „Jedermann“-Neuproduktionsbudgets bleiben werde.

„Wir wollen uns nicht freimachen von Verpflichtungen, die wir tatsächlich eingegangen sind. Wir sind kein Hire-und-Fire-Unternehmen, das sind wir definitiv nicht“, sagte der Intendant. „Alle, die Anspruch haben, werden so behandelt, wie es sich gehört.“ Man entlasse sich auch nicht selbst aus der Verantwortung, habe aber die Situation sehr genau analysiert, ehe man sich zu den gesetzten Schritten entschlossen habe. Hochmair hat als einziger einen Zwei-Jahres-Vertrag, „alle anderen Verträge haben einen gewissen Spielraum“, so Hinterhäuser. „Wir wollen jetzt mal einen Beginn schaffen. Ich glaube, die Voraussetzungen sind sehr schön und sehr vielversprechend.“ Premiere der Neuinszenierung ist am 20. Juli um 21 Uhr. Wenn das Wetter es zulässt auf dem Domplatz.