
Österreichs Arbeitnehmende starten vorsichtig optimistisch in den Herbst: Wie eine repräsentative Umfrage der Jobplattform StepStone zeigt, blicken zwei Drittel aller Befragten (67 Prozent) eher oder sehr positiv in die Zukunft. Befragt wurde eine repräsentative Auswahl von mehr als 700 Arbeitnehmenden und Jobsuchenden in ganz Österreich.
Positives Bild durch Krise
Ein Drittel der Teilnehmenden (33 Prozent) gibt an, dass Corona die Jobpläne für das laufende Jahr nicht verändert hätte. Erfreulich für Unternehmen: 23 Prozent haben während der Krise und des Lockdowns ein positives Bild ihres Betriebes gewonnen – und wollen daher erst einmal am derzeitigen Arbeitsplatz bleiben.
Tipps für die Jobsuche
Durch die Coronakrise haben viele ihren Job verloren. Nach wie vor sorgen die Auswirkungen der Pandemie für Unsicherheit. Jobverlust und unsichere wirtschaftliche Aussichten – da fällt es vielen schwer, positiv in die berufliche Zukunft zu blicken. Emine Yilmaz, Vice President Permanent Brands beim Personaldienstleister Robert Half, gibt Tipps, wie die Jobsuche auch in schwierigen Zeiten gelingt.
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Selbst wenn die Kündigung plötzlich kommt, in den meisten Fällen bleiben den Arbeitnehmern noch einige Tage oder Wochen im Unternehmen. Wie sollten sie sich in dieser Situation am besten verhalten? „Auch wenn es schwerfallen mag, sollten gekündigte Arbeitnehmer die verbleibende Zeit nutzen, um sich professionell zu verabschieden. Das heißt, dass Projekte so übergeben werden, dass andere sie gut fortführen können und dass man gegenüber Vorgesetzten und Kollegen freundlich bleibt. Selbst wenn die Kündigung bereits vollzogen ist, sollte man einen positiven Eindruck hinterlassen. Im besten Fall vermitteln Kollegen dann Kontakte, die zu einem neuen Job führen. Oder es besteht die Chance auf eine Wiedereinstellung, wenn die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie überstanden sind.“
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Von vielen Job-Coaches hört man den Rat, die Kündigung auch als Chance zu sehen. Was halten Sie davon?
„Für einen betroffenen Arbeitnehmer hat eine Kündigung erst einmal wenig Positives und es überwiegt schnell das Gefühl einer geringen Wertschätzung der eigenen Arbeit oder sogar der eigenen Person. Vor allem, wenn es ältere Mitarbeiter trifft, ist es schwierig, dieses Ende auch als Chance für einen Neuanfang zu begreifen. Wenn der erste Schock aber verdaut ist, hilft es, darüber nachzudenken, ob die neue Situation nicht eine gute Gelegenheit für berufliche Veränderungen ist. Man sollte sich fragen, welche Karriereambitionen man hat und was fehlt, um diese zu erreichen. Vielleicht nutzt man diese Zeit, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen oder die Work-Life-Balance zukünftig neu auszutarieren.“
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Wenn die Antworten nicht auf der Hand liegen – wie geht man am besten vor, um herauszufinden, ob und was man ändern möchte?
„Arbeitssuchende können für eine berufliche Neuorientierung entweder mit professionellen Coaches oder Personaldienstleistern sprechen, aber auch mit Freunden und Geschäftskontakten. Die Einschätzung der Stärken und Talente von verschiedenen Seiten kann neue Impulse für den beruflichen Neustart geben und das Profil schärfen.“
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Welche Tipps für die Jobsuche haben Sie – insbesondere jetzt in Zeiten von Corona?
„Kandidaten haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Jobsuche voranzutreiben - auch wenn die Anzahl an passenden Stellenanzeigen gerade gering ist. Wichtig ist, dass die Unterlagen professionell aufgebaut sind und sich die Bewerber überzeugend präsentieren. Außerdem sollten sie mit den neuen, weitgehend kontaktlosen Methoden bei Bewerbungsprozessen vertraut sein, die mit der Pandemie Einzug in den Arbeitsalltag gehalten haben. Arbeitssuchende sollten trotz möglicher Frustration den Kopf nicht in den Sand stecken und motiviert bleiben. Sie sollten sich klarmachen, dass der Jobverlust nicht eine Folge mangelnder Fähigkeiten ist, sondern durch eine wirtschaftliche Krise hervorgerufen wurde. Ein Vorteil kann sein, dass andere, eigentlich wechselwillige Arbeitnehmer momentan auf Nummer sicher gehen und erst einmal bei ihrem Arbeitgeber bleiben. Dadurch ist die Konkurrenz an qualifizierten Bewerbern auf offene Stellen kleiner.“
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