Matratzen, Kissen und Decken aus Naturmaterialien werden im Unternehmen „elky“ in St. Michael ob Bleiburg/Šmihel pri Pliberku produziert. „Nachhaltigkeit und die Verwendung von natürlichen Materialien haben bei uns oberste Priorität“, erklärt Ariane Obertautsch, die das Unternehmen in vierter Generation leitet. Im Jahr 1927 wurde der Familienbetrieb am Fuße der Petzen von Engelbert Skias gegründet. Damals spezialisierte sich der gelernte Riemer und Sattler zunächst auf Sattlerarbeiten, wobei zeitgleich mit der Produktion von Matratzen aus Naturmaterialien wie Rosshaar begonnen wurde. 1954 übersiedelte das Unternehmen an den heutigen Standort in St. Michael ob Bleiburg, das zu diesem Zeitpunkt bereits von Sohn Rudolf Skias geführt wurde. Mit dem Ausbau im Jahr 1961 zu einem modernen Produktionsbetrieb wurde auch die Marke „elky“ ins Leben gerufen. Namensgeberin war Tochter Elke, die 1994 in dritter Generation den Betrieb übernahm, wobei damals noch durch eine konventionelle Matratzenproduktion der Fachhandel beliefert wurde.

1927 wurde das Unternehmen von Engelbert Skias gegründet
1927 wurde das Unternehmen von Engelbert Skias gegründet © KK

Zurück zum Ursprung

Gemeinsam mit Tochter Ariane Obertautsch kehrte Elke Obertautsch 2013 wieder „zum Ursprung der Firma“ zurück. 2018 übernahm Ariane Obertautsch (46) den Familienbetrieb. „Wir haben wieder angefangen, mit reinen Naturmaterialien zu arbeiten, und probierten die unterschiedlichsten Materialien aus“, erzählt die 46-Jährige. Seitdem entstehen beispielsweise Produkte aus Schafwolle, Zirbe, Kamelhaar, Kautschuk, Hanf und Lavendel und werden wie das Holz für den Lattenrost und das Naturbett hauptsächlich aus Österreich, Deutschland und Belgien bezogen.

Ariane und Elke Obertautsch fingen 2013 wieder an, mit reinen Naturmaterialien zu arbeiten
Ariane und Elke Obertautsch fingen 2013 wieder an, mit reinen Naturmaterialien zu arbeiten © KK

Weitere Produktlinie

Ein weiteres Produkt, das den Nachhaltigkeitsaspekt widerspiegelt, ist der Sitzsack „Chill Buddy“. „Wir hatten von unseren Produkten, meistens von Sondergrößen, reichlich Verschnitt und wollten diesen aus Nachhaltigkeitsgründen nicht wegwerfen. Aus diesem Verschnitt haben wir dann Flocken produziert und so entstand dann die Idee zu unserem Sitzsack“, erklärt Obertautsch, die den „Chill Buddy“ in 600 verschiedenen Farben und unterschiedlichen Mustern anbietet. Damit alle Produkte in der hauseigenen Manufaktur vom ersten Schritt an selbst produziert werden können, mussten einige Umbauarbeiten durchgeführt werden: „Das Gebäude musste komplett saniert werden, wir mussten in neue Maschinen investieren und alles auf den neuesten Stand der Technik bringen.“ Welche Vorteile ein eigenes Produktionsverfahren mit sich brachte, merkte Obertautsch, die Mutter von zwei Kindern ist, als es in Zeiten von Corona zu Lieferengpässen kam. Ein weiterer Vorteil ist, dass „man immer weiß, woher die Materialien kommen und die Garantie für eine gute Qualität immer gesichert ist“.

Zehn Mitarbeiter arbeiten in der eigenen Manufaktur
Zehn Mitarbeiter arbeiten in der eigenen Manufaktur © KK

Kosten und Aufwand

Zehn Mitarbeiter arbeiten mittlerweile im Unternehmen, wobei nicht immer jeder auf ein Gebiet spezialisiert ist. „Bei uns läuft alles Hand in Hand. Wichtig ist dabei nur, dass wir genau und nicht verschwenderisch arbeiten“, ergänzt Obertautsch, die bei der Entwicklung der Produkte immer an die nächsten Generationen denkt. Für die Produktion einer Matratze, die viele Zwischenschritte benötigt, braucht es einen reinen Arbeitsaufwand von bis zu drei Stunden. Die Kosten belaufen sich auf rund 1000 Euro. „Es gibt nicht die eine Matratze für alle. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse und auf diese können wir eingehen“, betont die 46-Jährige.

Nominierung und künftige Pläne

Nun wurde das Unternehmen „elky“ für den internationalen Green Product Award 2024 nominiert, der seit 2013 nachhaltige und innovative Produkte und Services auszeichnet und am 30. April in Berlin verliehen wird. Was die Nominierung für Obertautsch bedeutet? „Wir freuen uns sehr darüber dabei zu sein und dass unser Produkt auf alle Fälle den Zeitgeist trifft“, so Obertautsch. In Zukunft möchte sich Ariane Obertautsch mit ihrem Team „noch mehr auf bestimmte Themen spezialisieren, sich weiterentwickeln und immer auf dem neuesten Stand sein“. Zusätzlich möchte sie ab Juni dieses Jahres Werksführungen anbieten, um einen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren.