14 Unternehmen waren im Jahr 2023 im Bezirk Völkermarkt von einer Insolvenz betroffen. „Das entspricht einem Rückgang von einem Drittel gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres“, informiert Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin vom KSV1870 Standort Kärnten. Die Passiva belaufen sich auf 0,9 Millionen Euro und sind gegenüber dem Vorjahr um 84 Prozent gesunken.

Die größten Pleiten

Zu den größten Pleiten im Bezirk Völkermarkt zählt das Sanierungsverfahren Bäckerei Reinwald GmbH aus Bad Eisenkappel/Železna Kapla in der Höhe von 463.000 Euro. Dahinter folgen das Insolvenzverfahren der L.P.L. Lkw Personal Leasing e.U. aus Bleiburg/Pliberk mit 101.000 Euro und die GD Verwaltungs GmbH in Liquidation aus St. Kanzian mit 100.500 Euro. „Wir befinden uns nach wie vor in einer Phase der Normalisierung des Insolvenzgeschehens, doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen den Unternehmen mehr als sonst zu“, erklärt Wiesler-Hofer.

Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin vom KSV1870 Standort Kärnten
Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin vom KSV1870 Standort Kärnten © Markus Traussnig

61 Prozent der Männer

Bei den Privatkonkursen gab es 31 Fälle – ein Minus um fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Menschen gehen aktuell sehr vorsichtig mit ihrem Geld um. Wenn man bedenkt, dass sich die ohnehin schon angespannte finanzielle Situation vieler Privatpersonen im Vorjahr noch weiter verschärft hat, zeugen die aktuellen Zahlen von einer gewissen Krisenresistenz“, sagt Wiesler-Hofer. Das bedeutet, dass Privatpersonen im Bezirk Völkermarkt im Jahr 2023 bislang mit durchschnittlichen Schulden in der Höhe von 67.700 Euro Konkurs angemeldet haben. Ein Blick auf die Struktur zeigt: 61 Prozent gehen auf das Konto von Männern, bei 39 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen. Der Anteil der ehemaligen Unternehmer beträgt 23 Prozent.

Jene wirtschaftlichen Faktoren, mit denen sich die Menschen aktuell auseinandersetzen müssen, werden auch im heurigen Jahr allgegenwärtig sein. „Für das Jahr 2024 rechnen wir mit einer kontinuierlichen Zunahme der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren“, resümiert Wiesler-Hofer.