Nur noch bis 30. September dürfen Steinpilze und Eierschwammerl gesammelt werden. In Kärntens Wäldern wachsen mehrere Tausend Sorten Pilze. "Ihre Hauptaufgabe ist es aber nicht, von uns verspeist zu werden", erklärt Katrin Ofner vom Pilzmuseum in Treffen. "Sie sind das soziale Netzwerk des Waldes, quasi das Wood Wide Web." Die "Lan-Verbindungen" bestehen aus feinen Pilzfäden, die sich durch den gesamten Waldboden ziehen. "Sie verknüpfen Sträucher, Bäume und die meisten höheren Pflanzen miteinander, übermitteln so Nährstoffe und Informationen." Im Pilzmuseum wird noch mehr Wissen vermittelt. Etwa, wie viele Verwechslungsmöglichkeiten es gibt. "Ich warne eindringlich davor, herumzuexperimentieren. Auch wenn es 'nur' Bauchweh verursachen sollte, muss das doch nicht sein."
Sauerrahm und Worcestersoße
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fokussiert sich auf das Finden von Eierschwammerl. "Die lassen sich hervorragend zu einem Schwammerlgulasch verarbeiten", rät Christian Prasser, Koch des Restaurants "Jedermann". Sein Profi-Tipp: "Kurz vor dem Anrichten gebe ich einen kleinen Löffel Sauerrahm hinzu – ohne ihn zu kochen, sonst flockt er aus." Noch aktueller sind Gerichte mit Steinpilzen. "Am besten lassen sie sich zu einer Soße verarbeiten. Oder man schneidet sie in Scheiben, würzt mit Salz und Pfeffer, reibt sie mit etwas Worcestersoße ein und backt sie im Butterschmalz heraus."
Nur zwei Kilo für den Eigenverbrauch
Gesammelt werden dürfen für den Eigengebrauch pro Person pro Tag zwei Kilogramm, und da nur die oberirdischen Teile. Die Einhaltung dieser Regeln kontrolliert die Bergwacht. Das Referat für Sondereinsätze, vulgo "Soko Schwammerl", umfasst kärntenweit 16 Personen. Als Einsatzleiter im Raum Villach fungiert Udo Skumauz, der die italienischen Schwammerlsucher lobt. "Sie haben eine Pilzwaage mit, halten sich an Regeln, sind höflich und zuvorkommend."
Benimm-Rüpel und schwarze Schafe finden sich hingegen eher unter den Einheimischen. Die Kontrollen der Soko sind vielseitig – im Wald wie online. "Wir locken Verkäufer im Internet mit Scheinkäufen. So sind uns schon viele Beschlagnahmungen gelungen."