Die Burgenstadt Friesach ist oft in den Schlagzeilen. Im Dezember sagte Bürgermeister Josef Kronlechner (SPÖ) gegenüber der Kleinen Zeitung noch: „Wir haben vor rund zwei Jahren im Gemeinderat einen positiven und einstimmigen Grundsatzbeschluss für die Windkraft gefasst. Wir befürworten geplante Projekte. Bei uns sind auf der Grebenzen rund zehn Windräder geplant, und es gab auch schon Optionsverträge. Wir haben auch mit Grundstückseigentümern gesprochen, ihre Haltung zum Thema Windkraft ist positiv.“
Doch nicht nur die Grebenzen wurde ins Auge gefasst. Laut der Zonierung des Landes Kärnten war auch der Zeltschachberg als Windkraftzone aufgelistet. Das Unternehmen „Püspök“ hätte hier angeblich Projekte geplant. „Die Optionsverträge gab es aber nur für die Grebenzen“, fügt der Bürgermeister an.
Nach der Volksbefragung ist aber nun alles anders, als erwartet. Das ernüchternde Ergebnis: 56, 2 Prozent sprachen sich für ein Windkraftanlagenverbot in Friesach aus. „Ich muss gestehen, ich war selber sehr überrascht. Wir müssen das Ergebnis nun aufarbeiten und akzeptieren“, erklärt Kronlechner.
Die Gemeinde stand mit dem Unternehmen „ImWind“ und der Kelag in Verhandlungen. „Im Februar sollen Gespräche stattfinden und der Ist-Stand der geplanten Projekte ermittelt werden. Es sind aber noch keine Projekte irgendwo eingereicht worden. Sollten in der Gemeinde Metnitz keine Windkraftanlagen umgesetzt werden, werden sie auch nicht in Friesach umgesetzt, das würde sich laut den Unternehmen nicht auszahlen.“ Zur Erinnerung: In Metnitz haben sich 57,7 Prozent für ein Verbot von Windkraftanlagen ausgesprochen. Auch hier meinte Bürgermeister Peter Grabner: „Der Wähler hat gesprochen. Der Ball liegt nun beim Land. Ich finde es schade, aber akzeptiere das Ergebnis und setze mich nicht darüber hinweg. Die Menschen wollten es so und haben dafür jetzt ihre Stimme abgegeben.“
Wie es weitergeht, muss laut dem Bürgermeister „nun das Land entscheiden. Wir werden aber das Ergebnis auch im Stadtrat besprechen und wenn nötig, einen neuen Beschluss fassen. Wir werden uns aber sicher nicht über das Ergebnis hinwegsetzen und damit auch sorgsam umgehen. Ich und der Gemeinderat, wir haben uns in dieser Sache wirklich geirrt und haben die Stimmung anders wahrgenommen“, gesteht der Gemeindechef.