Vor genau zehn Jahren, im Jahr 2014, wurde verkündet, dass auf der Kuchalm in Metnitz ein Windpark gebaut werden soll. Nach einem langen Verfahren und Einsprüchen von Bürgerinitiativen, wurde 2022 bekannt, dass der Verbund mit einem neuen Projekt an den Start muss, weil die geplanten Anlagen teilweise überaltert waren. Naturschutzorganisationen hatten davor bereits Einwände eingebracht, sie seien im Bewilligungsverfahren nicht berücksichtigt worden. Das Landesverwaltungsgericht gab den Organisationen recht.

Im August 2023 wurde der Antrag auf naturschutzrechtliche Bewilligung für die Windparkanlage auf der Kuchalm vom Projektbetreiber Verbund zurückgezogen. Somit ist man nun wieder am Anfang. Die Windmessungen auf der Kuchalm wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. Wie es aber weitergeht, ist derzeit noch offen.
„Die Projektabwicklung liegt jetzt beim Verbund und bei der Kelag und hat mit uns als Gemeinde nichts zu tun. Sobald der fertige Plan auf dem Tisch liegt, werden wir informiert und dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Durch das UVP-Verfahren kann sich natürlich noch sehr vieles ändern“, erklärt Bürgermeister Peter Grabner (ÖVP).

Verbund hält sich bedeckt

Was die neue Planung und Projekteinreichung betrifft, hält sich der Verbund bedeckt und teilt auf Anfrage Folgendes mit: „Verbund und Kelag entwickeln auf der Kuchalm im Gemeindegebiet Metnitz ein gemeinsames Windkraftprojekt. In einem ersten Schritt wurden im Projektgebiet mehr als ein Jahr lang umfangreiche Windmessungen durchgeführt. Die Windmessdaten bilden nun die Basis für die weiteren Projektplanungen. Derzeit werden im Projektgebiet weitere für die Einreichplanung notwendige Erhebungen durchgeführt. Ein konkretes Layout mit Anzahl und Standorten der einzelnen Windkraftanlagen liegt noch nicht vor“, heißt es von Robert Zechner, Pressesprecher des Verbunds.
Wie viele Windräder und wann diese kommen, wird nicht kommuniziert und auch die Kelag gibt keine Auskunft: „Der Auskunft des Verbundes haben wir aktuell nichts hinzuzufügen, sie ist auch aus unserer Sicht richtig. Mehr können wir derzeit nicht sagen“, erklärt der Pressesprecher der Kelag, Josef Stocker.

„Es ist wirklich schrecklich, dass es bei so einem Projekt keine offene Kommunikation gibt. Wir wissen aber, dass zurzeit keine Anträge für das Windkraftprojekt auf der Kuchalm eingegangen sind“, erklärt Hans-Holger Kollmann, Gemeinderat und Gründer der „Bürgerinitiative zur Erhaltung unserer Lebensräume im Metnitztal“. „Mir ist nur bekannt, dass viele Firmen in letzter Zeit keine geplanten Windkraftprojekte umsetzen, weil die Errichtung zu teuer ist. Sollte die Anlage auf der Kuchalm nicht kommen, wäre das ein großer Erfolg für das Metnitztal und für die Natur.“

Verärgert über die Kommunikation: Hans-Holger Kollmann
Verärgert über die Kommunikation: Hans-Holger Kollmann © Weichselbraun

Weitere Projekte

2023 wurde bekannt, dass im Metnitztal weitere Windkraftanlagen geplant sind – 16 Windkraftanlagen im Projektgebiet Mödringberg und zwölf Anlagen auf der Ackerlhöhe. Der Vertrag für die Ackerlhöhe und für den Mödringberg wurde zwischen der Gemeinde, der Kelag Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft und dem Unternehmen ImWind Erneuerbare Energie GmbH geschlossen.

Seit Oktober werden auf dem Mödringberg schon Windmessungen durchgeführt. Was für die Gemeinde bei den Projekten wichtig war: „Die Windkraft-Projekte können nur realisiert werden, wenn die Ableitung des produzierten Stroms über das Tal erfolgt.“ Da die Leitungen im Metnitztal schon veraltet sind, hofft man so auf neue, modernisierte 35 Kilometer lange Leitungen für das Gemeindegebiet. „Das ist auch ein großer Vorteil für uns“, betont der Bürgermeister.

Peter Grabner sieht die Vorteile des Projekts
Peter Grabner sieht die Vorteile des Projekts © Helmuth Weichselbraun