Es ist das Elektrowerk Assling, das in puncto Sonnenstrom in Osttirol Vorreiter ist. An vier getrennten Standorten wurden Photovoltaikanlagen errichtet, jeweils mit einer Leistung von 500 kWp (Kilowattpeak). Das E-Werk Assling versorgt damit 700 Haushalte mit Strom und betreibt mit 2000 kWp den größten Photovoltaikpark Tirols.

Nun will man auch in Hopfgarten im Defereggental groß beim Strom aus Photovoltaik einsteigen. Das örtliche Elektrowerk plant eine Großanlage. Entstehen soll diese nicht im Tal, sondern in 1600 Meter Seehöhe am Pfischgna Boden. Man setzt dort auf optimale Sonneneinstrahlung das ganze Jahr hindurch, was in Hopfgarten nicht selbstverständlich ist. Vorgesehen sind zwei Baustufen. Die erste wird auf 500 kWp ausgelegt. "Damit können pro Jahr zwischen 600.000 und 700.000 Kilowattstunden Strom produziert werden", sagt Franz Hopfgartner, der Obmann des E-Werks Hopfgarten.

In Hopfgarten im Defereggental soll die geplante Photovoltaikanlage 1,4 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren
© Ruggenthaler

Er spricht davon, dass am ausgewählten Standort genügend Fläche vorhanden sei. Man bewege sich mit dem Vorhaben ja außerhalb des Siedlungsraumes. Wege müssten für den Anlagenbau nicht errichtet werden. Hopfgartner: "Das Gelände, das oberhalb der Pfischgna Höfe liegt, ist gut erschlossen." Auf 2800 Quadratmeter Grundfläche wird die erste Anlage mit 880 Modulen errichtet. Die fixe Investitionssumme ist noch nicht berechnet. Laut dem E-Werk-Obmann hat der Projektant die erste Baustufe auf 900.000 Euro Kosten geschätzt.

Keine Übergewinnsteuer bei Investition

Das Projekt für die erste Baustufe liegt zwar am Tisch, eingereicht wird es bei der Bezirkshauptmannschaft nächstes Jahr. Hier ist Hopfgartner optimistisch und ambitioniert. Er geht davon aus, dass im Frühjahr 2024 Baubeginn sein wird und im Sommer 2024 die Inbetriebnahme erfolgt – "vorausgesetzt, wir bekommen die Anlagenteile". Die zweite Baustufe soll im Jahr darauf realisiert werden. Insgesamt soll die fertige Anlage dann 1,4 Millionen Kilowattstunden Strom liefern.

Zur Finanzierung sagt Hopfgartner, dass das E-Werk im nächsten Jahr für die Kilowattstunde Strom, den sie an einen Bestbieter verkauft hat, 23 Cent bekommt. "Alles, was über zwölf Cent ist, unterliegt der Übergewinnbesteuerung des Bundes", erklärt Hopfgartner. Werde aber in erneuerbare Energie investiert, bräuchte man nichts abzuliefern. Im Falle Hopfgarten würde das bedeuten, dass von den 900.000 Euro für die erste Baustufe rund 450.000 Euro durch Mehreinnahmen aufgrund nicht zu zahlender Übergewinnsteuer bleiben würden.