„Ich mache es einfach gerne. Fischen liegt mir im Blut“, erzählt Alexander Moser (38). Er ist in dritter Generation Fischer, stammt aus der Brugger-Fischerfamilie in Dellach am Millstätter See. Dass Fischen sein Lebensinhalt werden würde, war trotzdem nicht so geplant. „Ich habe in Wien an der Boku studiert. Fischen war gar nicht mehr in meinem Fokus. Der See gab damals nicht mehr viel her, es gab kaum noch Fische“, erinnert sich der Unternehmer, der mit der Griechin Alikisti verheiratet ist und Vater von Apollon und Eros ist.
Eine Untersuchung des Millstätter Sees ergab 2014, dass sehr viele kleine Fische, nämlich Reinanken im See waren. Diese aber aufgrund der Maschengröße der Netze nicht gefangen wurden. Kurzum: Die Maschengröße wurde verkleinert und Alexander Moser wurde von seiner Mutter nach Kärnten geholt, um das familieneigene Seelehen Nummer 6 wieder zu befischen.
Ausbildung zum Fischmeister
Um seinem Cousin Georg Olsacher, der mit seiner Mutter Ingrid Brugger die bekannte Seefischerei betreibt, keine Konkurrenz zu machen, verkaufte Moser von Beginn an seinen Wildfang in Wien. „Als meine Fische im Steirereck auf den Tisch kamen, war schon eine große Hürde genommen“, erinnert er sich.
Inzwischen macht Moser die Ausbildung zum Fischmeister am Mondsee. Hier nahm eine zukunftsweisende Kooperation ihren Anfang: Er kam mit Tono Soravia in Kontakt, dessen Familie ebenfalls am Millstätter See Seelehen besitzt. So entstand die Idee gemeinsame Sache zu machen. Sie bewarben sich für einen Fischstand bei der neuen Markthalle am Naschmarkt und erhielten die Zusage. Hier werden inzwischen Reinanken, Hechte, Waller und Schleien als Wildfang vom Millstätter See angeboten, aber auch Seesaibling von der Seefischerei Brugger, Kärntner Laxn von der Familie Hofer aus Feld am See oder Karpfen, die von Naturteichen aus der Steiermark stammen. „Wir verwerten alles, wir bieten Fischsuppe und -brötchen an, beizen selber“, sagt Moser, der sich bereits über gute Nachfrage freuen kann.