Zeit seines Lebens war Vlado Bijelac ein leidenschaftlicher Wirt. Auch nach der Pensionierung vor sieben Jahren blieb er seinen Gästen treu und unterstützte seinen Neffen Zoran Bijelac im traditionsreichen Gasthof Kasperle. Am 11. April schloss der beliebte Spittaler, dem Kärnten zur Heimat geworden ist, für immer seine Augen. Der gebürtige Bosnier, der von 1984 bis 1988 in Zagreb sein erstes Lokal betrieben hatte, kam 1992 durch die Wirren des Jugoslawien-Krieges nach Kärnten. Zuerst machte sich der Unternehmer in Pattendorf bei Möllbrücke mit einem Fischrestaurant selbstständig. 1998 kaufte er den Gasthof Kasperle in Edling bei Spittal. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten wurde der Betrieb im Mai 2000 eröffnet. Er war für seine Grill- und Fischspezialitäten in ganz Oberkärnten bekannt. Unzählige Feiern wie Hochzeiten, Taufen, Geburtstage und Trauerfeiern haben das Haus geprägt.
Enkelkinder brachten ihn zum Strahlen
„Es gibt in Spittal nur wenige Leute, die nicht bei Papa zu Gast waren und nicht zumindest einmal einen Pelinkovac spendiert bekommen haben“, sagen seine Kinder Vlatka und Vedran. Beruflich haben die beiden andere Wege eingeschlagen, weshalb Neffe Zoran und dessen Ehefrau Dragana Bijelac 2019 das Lokal übernommen haben. Ehefrau Vera, die Vlado Bijelac im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit im Irak kennengelernt hatte, ging mit ihm stets durch Höhen und Tiefen. Gutes Essen, das Feiern, seine Autos und sein Boot waren ihm wichtig. Aber seine beiden Enkelkinder haben ihn mehr zum Strahlen gebracht als sonst etwas auf der Welt. „Auch in der Pension wollte Papa nie Ruhe geben, und hat ständig nach neuen Geschäftsfeldern gesucht. Es gab für ihn immer nur den Weg nach vorne“, sagen seine Kinder. Im Kreise der Familie und Freunde fand der umtriebige Wirt am Donnerstagvormittag auf dem Stadtfriedhof Spittal seine Ruhestätte.
