Er drückt aufs Gemüt und auf die Stimmung: Zäh hält sich seit Wochen der Nebel über vielen Gebieten Kärntens und die fehlende Sonneneinstrahlung ist nicht nur rekordverdächtig, sondern in Klagenfurt tatsächlich ein Allzeitrekord: Der Stefanitag war in Klagenfurt der 18. trübe Tag in Folge.
„Damit wurde der bisherige Rekord vom Jänner 1974 eingestellt. Bis zumindest Montag bleibt in Klagenfurt die Nebelsuppe erhalten. So wird die Landeshauptstadt auf 21 trübe Tage in Folge kommen - das gab es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 noch nie“, sagt Meteorologe Michele Salmi vom Wetterdienst Ubimet.
Sonnenscheindauer von Null
Unter „trüben Tagen“ versteht er solche mit Nebel, Regen oder Schnee und mit einer Sonnenscheindauer von Null. „Auch wenn es kurz auflockert, wird die Schwelle an Sonneneinstrahlung nicht erreicht und Sonnenstunden werden nicht gezählt“, beschreibt er die Definition. Schuld am Phänomen ist die Großwetterlage, die seit Ende November prägend ist. Salmi: „Hochdruckeinfluss ist gepaart mit Störungen, die zu schwach ausfallen und zu wenig Dynamik erzeugen, um die Feuchtigkeit und somit die Nebelsuppe auszuräumen.“
Auch Villach steckt im Nebel fest
Übrigens steckt auch Villach seit 19. Dezember im Nebel fest, der Rekord aus dem Jahr 1979 (17 trübe Tage) ist aber nicht in Gefahr, denn ab Montag ist der Nebel Geschichte: Und mit der Kaltfront, die sich am Dienstag über das Land legt, wird es nicht nur sonnig, sondern im Wochenverlauf auch bitter kalt mit Tiefstwerten bis zu -10 Grad.
2,5 Grad über dem Mittel
Der Wetterdienst Tauernwetter hat indes für Kärnten und Osttirol eine Wetterbilanz für das heurige Jahr gezogen: Die Auswertungen des Copernicus-Erdbeobachtungsprogramms zeigen für die südlichen Bundesländer eine Temperaturabweichung von knapp über +2,5 Grad gegenüber dem Klimamittel 1961-1990. Die Niederschlagsabweichung lag mit -9 Prozent etwas weniger stark im Minus als im Bundesschnitt.
Regionale Unterschiede
Im Westen (Sillian bis Obervellach) war 2025 das drittwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zwischen Ferlach und dem Lavanttal, einschließlich großer Teile des Klagenfurter Beckens und der Landeshauptstadt, dürfte 2025 unter Einbeziehung satellitengestützter Daten sogar das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen sein. Im Bereich der Saualpe war 2025 unter Einbeziehung satellitengestützter Daten das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen überhaupt – ein Negativrekord, so Tauernwetter.