„Wir werden ein neues Team mit neuen Gesichtern formen“, skizzierte Julian Geier heute, am 16. April 2025, bei einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der ÖVP-Landesparteizentrale in der Herrengasse, wohin die Reise der Klagenfurter Volkspartei mit ihm als Obmann gehen soll. Offiziell gehört der Posten allerdings noch Markus Malle, dem Klubobmann der ÖVP im Landtag. Geier will sich erst am nächsten Parteitag zur Wahl stellen. Wann dieser sein wird, wisse er noch nicht. Aber jedenfalls noch heuer, versicherte der 30-Jährige. Bis dahin ist er nur geschäftsführender Stadtparteiobmann sowie Klubobmann seiner Fraktion im Gemeinderat.

Einen Disput mit Malle dementierte er: „Im Gegenteil. Markus hat mich für den Posten vorgeschlagen.“ Und damit auch als Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl 2027? Das müssten die Gremien entscheiden, sagte Geier. Gleiches gelte für die Frage, ob er den ÖVP-Sitz in der Stadtregierung übernimmt. Dort sitzt derzeit noch Max Habenicht, der Diskussionen über seine politische Zukunft bisher immer ausgewichen ist.

Pleiten, Pech und Pannen

Welche Themen ganz oben auf Geiers Agenda stehen? Besonders wichtig sei ihm, dass beim Hallenbadprojekt etwas weitergehe, sagte der Familienvater. „Wenn wir uns nicht das ganze Bad auf einmal leisten können, sollten wir über eine Modulbauweise nachdenken. Das heißt, wir errichten das dringend benötigte Familienbad zuerst und das Sportbad später, wenn das Geld dafür da ist.“ Zudem will er eine „Betriebsansiedlungsoffensive“ starten und Maßnahmen setzen, damit die „Universität zur echten Chance für Klagenfurt wird. Die Studenten müssen nach ihrem Studium eine Perspektive in Klagenfurt haben. Dafür brauchen wir Wohnraum und Kooperationen mit Unternehmen“.

Unterstützung bei „seiner“ Pressekonferenz erhielt Geier von Landesparteiobmann Martin Gruber. „Die politischen Entwicklungen in Klagenfurt lösen in mir Sorge aus. Die Stadt ist zum Symbol für Pleiten, Pech und Pannen geworden. Julian Geier steht für einen neuen politischen Stil und ein neues Verantwortungsbewusstsein“, erklärte Gruber.

Realpolitisch sind die Spielräume der Partei begrenzt. Derzeit besetzt sie sieben von 45 Sitzen im Gemeinderat. Geier wäre nach seiner Wahl bereits der dritte Stadtparteiobmann binnen vier Jahren. Vor Malle hatte Julia Löschnig das Amt inne.