Die Gastronomie in Klagenfurt bietet eine große Vielfalt – von traditionellen Gasthäusern über moderne Cafés bis hin zur internationalen Haubenküche. Die Gaststätten gelten als soziale Treffpunkte und sind ein wichtiger Faktor für Einheimische und Touristen. Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille: Aktuell kämpfen die heimischen Gastrobetriebe mit steigenden Kosten in den Bereichen Personal, Einkauf und bei den Betriebskosten. Das wirtschaftliche Überleben wird für viele immer schwieriger. Und: Gästebefragungen haben ergeben, dass es vielerorts Nachbesserungsbedarf gibt. Aus diesem Grund hat die Wirtschaftskammer Kärnten gemeinsam mit der Stadt Klagenfurt ein Maßnahmenpaket geschnürt. Dieses beinhaltet Förderungen in den Bereichen Online-Auftritt, Qualität, Weiterbildung und Veranstaltungen.

Auf Letzterem wird mit der Maßnahme „Open Air City Flair“ ein besonderer Fokus gelegt. Diese Initiative soll alle Klagenfurter Gastronomiebetriebe dazu ermutigen, Live-Veranstaltungen zu organisieren. Dabei werden die Auftrittskosten für Künstler bis zu viermal pro Jahr mit einem Zuschuss gefördert, maximal 250 Euro zahlt die Stadt dazu. „Darüber hinaus entfallen bei bis zu sechs Livemusik-Veranstaltungen die AKM-Gebühren durch Förderungen“, weiß WK-Bezirksstellenobmann Franz Ahm. Ein Budget in der Höhe von 30.000 Euro ist dafür vorgesehen, bis zu 120 Liveacts können damit insgesamt gefördert werden.

Franz Ahm, Max Habenicht und Stefan Sternad (von links) präsentierten das Maßnahmenpaket für die Klagenfurter Gastronomiebetriebe
Franz Ahm, Max Habenicht und Stefan Sternad (von links) präsentierten das Maßnahmenpaket für die Klagenfurter Gastronomiebetriebe © Wkk/horst Bernhard Studiohorst

Die Erfahrung zeige: Die Suche nach einem Café oder Restaurant beginnt häufig im Internet. Sehr oft fehlt es aber an einem professionellen Online-Auftritt. In Zukunft soll in diesem Zusammenhang der Digi-Coach Abhilfe schaffen.  „Die Idee ist nach einer Tour und vielen Gespräche mit Gastronomen entstanden“, sagt Stefan Sternad, seines Zeichens WK-Obmann der Fachgruppe Gastronomie. Die Kosten von 360 Euro für das vierstündige Digitalcoaching in den Bereichen wie Google-My-Business, Webseite, Social Media und Reservierungstools werden zu 50 Prozent gefördert. Das Ziel: Die Sichtbarkeit der Betriebe im Internet soll erhöht werden. „Eine verbesserte Präsenz und ansprechende Darstellung locken nicht nur Gäste an, sondern steigern auch die Attraktivität unserer Lokale“, so Sternad weiter. Zudem erhalten Gastronomiebetriebe mit der „Fotoaktion – Bitte lächeln!“ geförderte Unterstützung von Berufsfotografen bei der Erstellung von professionellem Bildmaterial für den Internetauftritt.

Ein weiteres Anliegen ist den Verantwortlichen die Erhaltung und Verbesserung der österreichischen Kaffeehauskultur in der Landeshauptstadt. Diese setzt aber auch Grundkenntnisse voraus. Ein exklusiver Barista-Workshop mit SCAE-zertifizierten Baristas soll interessierten Gastronomen oder deren Mitarbeitern Wissen von verschiedenen Röstverfahren über die unterschiedlichen Kaffeemischungen bis hin zur perfekten Zubereitung eines Espressos vermitteln.

„Mit unserem Förderpaket setzen wir auf Innovation und Qualität in der Klagenfurter Gastronomie. Durch digitale Unterstützung zur Sichtbarmachung der Gastronomen und eine Qualitätsoffensive mit Initiativen wie Barista-Workshops und Live-Musik-Unterstützung schaffen wir eine lebendige und attraktive Gastronomieszene, die sowohl Gäste als auch Einheimische begeistern wird“, sagt Wirtschaftsstadtrat Max Habenicht. Das Maßnahmenpaket sei aber nur ein erster Schritt. Am weiteren Plan steht, das Angebot der Kulinarik in Klagenfurt zu verbessern, denn die Bedeutung von Essen und Trinken (am Urlaubsort) steigt weiter. Laut der T-Mona Gästebefragung ist das gastronomische Erlebnis in Klagenfurt aber wenig zufriedenstellend. Zudem brauchen die Betriebe in der Landeshauptstadt bessere Rahmenbedingungen: So sollten Sitzgärten das ganze Jahr über bespielbar sein.