Denkt man an Rock- und Metal-Musik, denkt man an lange Bärte und wilde Tattoos. Man assoziiert diese Musik nicht unbedingt mit Weihnachten. Doch in der Stadtgemeinde Feldkirchen sind es genau die Musiker dieses Genres, die sich kurz vor dem Heiligen Abend auf die Bühne stellen, ihre Gitarren zum Glühen und das Publikum zum Springen bringen – all das für einen guten Zweck. „Wie in den Jahren zuvor werden wir auch heuer im Rahmen des Konzertes Spenden für eine Familie in einer schwierigen Situation sammeln“, betonen die beiden Organisatoren des Charity-Konzertes Hannes Hecher und Christoph Gräfling, seines Zeichens Stadtrat in der Tiebelstadt (Gemeinsam für Feldkirchen).
Das „Rohe Fest“ findet am 21. Dezember im ehemaligen „LaVida“ am Hauptplatz 8 in Feldkirchen statt. Die Veranstaltung steht heuer ganz im Sinne eines jungen Mannes. Tobias ist elf Jahre alt und wurde durch eine schwere Krankheit aus seinem Alltagsleben gerissen. Nun sitzt der kleine Feldkirchner im Rollstuhl, benötigt intensive Pflege und muss auch künstlich beatmet werden. Therapiestunden, Intensivpflege und auch Medikamente sind nicht billig. Daher entschloss sich der Verein zur Förderung von Rock- und Alternativmusik Feldkirchen, der vom Schicksal getroffenen Familie unter die Arme zu greifen.
Der Verein zur Förderung von Rock- und Alternativmusik stellt für den rockigen Abend die notwendige Ausrüstung zur Verfügung. „Wir haben uns eine eigene Anlage gekauft. Das macht solche Projekte viel einfacher“, verrät Gräfling. Ganz im Sinne von Weihnachten gibt es auch noch zwölf Sponsoren, die das „Rohe Fest“ unterstützen. Sie zeigen, wie groß die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt in Feldkirchen sind. „Alle Beteiligten machen es aus Liebe zum guten Zweck“, sagt Gräfling.
Erfolgskonzept
Heuer ist nicht das erste Mal, dass das „Rohe Fest“ über die Bühne geht. Schon in den letzten beiden Jahren sorgten die harten Klänge der Feldkirchner Rock-Szene für Weihnachtswunder. So konnten bisher jährlich gut 3000 Euro an Spenden für wohltätige Zwecke gewonnen werden. Die Spenden sind wohlgemerkt freiwillig – der Eintritt zu den Konzerten ist nämlich frei. Auch in diesem Jahr hoffen die Organisatoren auf eine ähnliche Summe für Tobias. Platz für Fans ist jedenfalls genug. „Wir können rund 150 Leute unterbringen“, meint der Organisator. „Getränke wird es natürlich auch geben.“
Die Wahl der Lokalität fiel auf das ehemalige „LaVida“ am Hauptplatz. Diese Location sei auch ein Statement „gegen den Leerstand in der Feldkirchner Innenstadt“. „Mit unseren Veranstaltungen bringen wir Leben und Kultur zurück in die Stadt. Daher haben wir uns auch heuer wieder für den Hauptplatz als Veranstaltungsort entschieden“, so die Organisatoren. Auch Weihnachten 2025 können sich Feldkirchner wieder für den guten Zweck austoben und dabei Geld für den guten Zweck spenden. „Wir wollen nämlich auch im komenden Jahr zu Weihnachten wieder etwas auf die Beine stellen“, verrät Gräfling.
Zum Verein
Der Verein zur Förderung von Rock- und Alternativmusik wurde vor rund zwei Jahren gegründet, um Rockmusik wieder populär zu machen. „Im ersten Schritt war es uns wichtig, viele Bands aus Feldkirchen mitmachen zu lassen“, erinnert sich Gräfling. Momentan umfasst der Verein gut 15 Musikgruppen. Der Verein rief zum Beispiel das „Fe‘stival“ ins Leben, zu dem in den letzten beiden Jahren Hunderte Musikbegeisterte pilgerten.
