Der Stadtrat von Split reagiert auf massive Anrainerbeschwerden aus der touristischen Saison des Vorjahres. In einer 15-stündigen Sitzung in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde ein strenger Regel- und Strafenkatalog zur Aufrechterhaltung der Ordnung und des Friedens im öffentlichen Raum beschlossen. Nach diesem müssen mit dieser Sommersaison vor allem Touristen, die sich unangemessen verhalten, mit Geldstrafen zwischen 150 und 300 Euro rechen.

Wer glaubt, der Rasen in einem öffentlichen Park in Split sei der geeignete Ort, um ein Schläfchen zu halten, der wird zur Kasse gebeten werden: 300 Euro sind dafür im Strafenkatalog vorgesehen. Die gleiche Summe sollte parat haben, wer sich dabei erwischen lässt, Alkohol an öffentlichen Orten, die weniger als 100 Meter von Schulen und Kindergärten entfernt sind, zu konsumieren. Der öffentliche Konsum von Alkohol ist nun auch in der Altstadt in der Zone A, innerhalb der Stadtmauern aus dem 17. Jahrhundert, verboten. Wer den Alkohol dann auch noch im öffentlichen Raum aus seinem Körper wieder entlässt, sprich im Freien uriniert, der wird dafür ebenfalls 300 Euro Strafen zahlen.

Essen verboten

Gäste, die die Sperrstunde in Lokalen ignorieren, sollten ebenfalls noch 300 Euro im Portemonnaie stecken haben. Wer dann am Heimweg auf die Idee kommt, noch schnell ein Denkmal, etwa für ein unvergessliches Selfie, zu erklettern oder sich in einem Brunnen abkühlen möchte – Sie ahnen es –, auch der wird 300 Euro zahlen müssen. Besonders kontrovers wurde dieses Verbot im Stadtrat diskutiert, doch auch das wurde beschlossen: Mit heuer ist überhaupt der Verzehr von Speisen und Getränken an öffentlichen Plätzen in der Zone A verboten und wird ebenfalls bei Zuwiderhandeln mit 300 Euro bestraft.

Auch verboten, aber günstiger ist es, sich in Split zu erbrechen: Dafür werden 150 Euro von der Stadt eingehoben. Dieselbe Summe zahlen übrigens Bauunternehmen, die in der Zeit von 14 bis 17 Uhr und von 22 Uhr bis sieben Uhr den Schlaf der Anrainer und Touristen in Split stören. Augenmerk richtet der Stadtrat auch auf das Nutzen und Betreiben unautorisierter Taxis. Gäste und nicht lizenzierte Taxler zahlen 300 Euro Strafe.

Ordnungsamt

Dass das neue Regime in Split auch tatsächlich kontrolliert und geahndet wird, dafür will Bürgermeister Bojan Ivošević sorgen: "Wir werden in Kürze eine Ausschreibung für ein Ordnungsamt veröffentlichen. Ein Dutzend Sicherheitskräfte sollen in den 90 Tagen der Hochsaison jede Nacht von 22 bis vier Uhr früh die Polizei unterstützen. Die Mittel zur Finanzierung sollen aus dem Stadthaushalt bereitgestellt werden", ließ der Bürgermeister das kroatische Nachrichtenportal "index.hr" wissen.