Sabotageakte am Bahnnetz gefährden seit Monaten die Sicherheit des Zugverkehrs in Slowenien. Erst vergangene Woche entgleiste ein Zug, nachdem ein Weichenschloss durchsägt wurde. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, der Schaden wird aber auf mindestens 300.000 Euro geschätzt. Es war nicht der erste Fall: Insgesamt wurden in diesem Jahr 54 Beschädigungen des Eisenbahnnetzes registriert und bei einigen der Fälle gehen Slovenske železnice und die Kriminalpolizei von absichtlich herbeigeführten Beschädigungen aus.

Ende September hatte eine unbekannte Person am Bahnhof Bled absichtlich die Signal- und Sicherheitseinrichtungen manipuliert. Das schnelle Eingreifen der Mitarbeiter verhinderte noch eine Kollision zweier Züge. Anfang Oktober prallte ein Personenzug gegen einen großen Felsen. Bei der Untersuchung stellten die Behörden fest, dass der Stein absichtlich auf die Gleise gelegt worden war. Mittwochabend gab die Polizei von Novo Mesto bekannt, dass sie nun die Täter in einem dieser Fälle ermittelt hat, einem Vorfall am 19. August in der Nähe von Šmihel bei Novo Mesto. Dabei kollidierte ein Zug in der Nähe eines Bahnübergangs mit auf den Gleisen platzierten Gegenständen.

Drei Jahre Haft drohen

Die Polizei konnte fünf Tatverdächtige identifizieren, erklärte Polizeisprecherin Alenka Drenik Rangus: „Gegen zwei junge Erwachsene und drei Minderjährige wird bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen der Straftat der absichtlichen Gefährdung des öffentlichen Verkehrs durch eine gefährliche Handlung erstattet“. Rangus betonte dabei, dass es sich hier um kein Kavaliersdelikt oder Jugendstreich handle, Menschenleben wurden gefährdet: „Sie haben den Bahnverkehr durch ihr gefährliches Verhalten vorsätzlich gefährdet. Das Strafgesetzbuch sieht vor, dass jeder, der Verkehrseinrichtungen, Verkehrsmittel, Verkehrszeichen oder Verkehrssicherheitseinrichtungen zerstört oder beschädigt und dadurch Menschenleben oder Eigentum gefährdet, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft wird“.