Es ist eines der umstrittensten Gastro-Themen der letzten Jahre: Wie umgehen mit Social Media? Die einen Wirte schätzen es, wenn Gäste das Handy zücken und ihre Gerichte im Internet teilen. Immerhin macht die Kundschaft so einen Teil des Marketings. Für andere Gastronomen ist es ein Affront und widerspricht jeder Regel des Genusses – denn wer am Handy ist, kann nicht mit allen Sinnen beim Teller sein.
In der slowenischen Hauptstadt Laibach/Ljubljana hat sich ein Lokal nun eindeutig für den einen Weg entschieden – und sich voll auf die Instagrammability konzentriert. Und das in einer Dimension, wie man sie selten sieht. Im Wonderland in Laibachs Innenstadt beginnt das Fotomotiv schon auf der Straße. Ein blumiger Eingang, gefolgt von einer Vitrine mit Nachspeisen, die mehr Kunstwerk als Cuisine sind. Foto-Spots im Lokal und das Design - von der Decke hängt ein Blumenmeer - komplettieren die Atmosphäre, die ruft: Fotografier mich!
Und der Drang, das Handy zu zücken, setzt sich fort, wenn serviert wird. Von typisch slowenischen Speisen wie den Štrukli oder der Gibanica, ein Kuchen mit Nuss-, Topfen- und Mohnfülle, der im Glas serviert wird, bis hin zu den Hauptgerichten – auf den Tisch kommt nur, was Posts und Likes generieren kann.
Bei TV-Koch gelernt
Das Bemerkenswerte: Die Gerichte von Chefköchin Brina Robinik Kobal können nicht nur optisch bestehen, sie halten auch dem Geschmacks-Test stand. Und das bei moderaten Preisen. Gelernt hat sie ihr Handwerk unter anderem bei Gordon Ramsay, britischer TV-Koch mit 35 Restaurants, die er weltweit betreibt.