Es beginnt feucht, warm und wechselhaft, um dann heiß und trocken zu enden, so könnte man die erste Langzeitprognose für den Frühling und den kommenden Sommer in Europa von „Severe Weather Europe“ (SWE) kurz zusammenfassen.
Für seine Langzeitprognose bezieht sich das Wetterportal hauptsächlich auf das Modell des European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF): „Dieses ist, was die Zuverlässigkeit angeht, unübertroffen“, SWE schränkt aber auch ein, dass keine Langzeitprognose als zuverlässig bezeichnet werden könne, da sie ausschließlich Trends und Entwicklungen im Wettermuster im großen Maßstab und über längere Zeiträume betrachte.
April bis Juni
Bevor die Meteorologen des Wetterportals den weiten Blick in den Sommer wagen, betrachten sie zunächst die Dreimonats-Prognose für April, Mai und Juni. „Eine Druckanomalie deutet auf ein Tiefdruckgebiet über West- und Nordwesteuropa hin. Dies ermöglicht eine südliche Strömung über West- und Mitteleuropa, die Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum mit sich bringt“. Gleichzeitig werde sich im Osten und Nordosten Europas - von Skandinavien im Norden über Österreich, Kärnten und die Adria im Süden - in diesem Zeitraum ein Hochdruckgebiet mit überdurchschnittlich warmen Luftströmungen bilden.
Deshalb werden „für weite Teile Europas überdurchschnittliche Niederschlagsmengen prognostiziert, allerdings vornehmlich im Westen und Nordwesten“. Im Osten und damit in Österreich, Kärnten und Osttirol wird es laut den Prognosen bis zum Juni überdurchschnittlich warm und trocken werden.
Der Juli
Der Juli ist in der Regel der heißeste Monat des Jahres und laut den Modellen wird er in Kärnten und Osttirol diese Erwartungen erfüllen. „Die erste Druckprognose für Juli zeigt ein Tiefdruckgebiet über Nordeuropa und dem äußersten Nordatlantik. Darüber hinaus zeichnet sich über den zentralen und nördlichen Teilen Europas ein Hochdruckgebiet ab, das länger anhält“, schreibt SWE.
Besonders heiß und trocken wird es laut der Prognose in Südost- und Mitteleuropa: „Insgesamt dürfte das blockierende Hoch einen Dürrefaktor über Mitteleuropa bringen, mit einem höheren Risiko für Hitzewellen als normal.“
Der August
Auch der August wird keine Abkühlung bringen. „Alles deutet auf eine ausgedehnte Blockade der warmen Luftmassen über weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas hin“. In Österreich, Norditalien und östlich der Adria in Slowenien und Kroatien werde es laut dieser Prognose hohe Wärmeanomalien geben: „Diese Prognose deutet auf Hitzewellen in den zentralen Regionen hin“. Das ECMWF-Modell prognostiziert in dieser Region Trockenheit.
Etwas abweichend davon ist das kanadische Modell CANSIPS. Über den südlichen Zentralregionen und dem Mittelmeerraum rechnet dieses mit vermehrten Niederschlägen, „wahrscheinlich aufgrund der Tiefdruckzone unter dem Hochdruckgebiet“, schreibt das Wetterportal. Diese würde auch Kärnten und Osttirol mehr Regen bringen. Beide Modelle würden insgesamt aber ein hohes Potenzial für Dürren und Hitzewellen im Juli und August in Mitteleuropa und Teilen Nordeuropas vorhersagen, lautete das Fazit des Wetterportals.