Die Favoriten waren ganz andere, doch das störte Deborah Schöneborn und Geofrey Kiboi beim Kleine-Zeitung-Wörthersee-Halbmarathon nicht. Im Gegenteil: das Duo nützte die Schwäche der Gegnerschaft und feierte beim ersten Antreten in Kärnten gleich einen Sieg. „Der Erfolg kommt schon sehr überraschend, weil doch viele Konkurrenten eine bessere Halbmarathon-Bestzeit aufwiesen als wir“, erklärten die glücklichen Gewinner.

Die 29-Jährige bezeichnete ihren Triumph als „sehr gute taktische Leistung. Am Vortag habe ich mit meinem Trainer noch geredet, wie schnell ich bei diesen Temperaturen hier laufen kann, da ich gerade erst von einem Höhentrainingslager aus St. Moritz komme. Wir einigten uns auf nicht schneller als 3:35 Minuten pro Kilometer. So bin ich das Rennen angegangen. Es war goldrichtig, weil die meisten Damen gegen Ende des Halbmarathons der Hitzehammer getroffen hat“.

Für den 23-jährigen Kenianer war es der erste Halbmarathon überhaupt in Europa. „Unser größter Vorteil war, dass wir uns in Kärnten seit zehn Tagen auf die Hitze einstellen konnten, daher besser vorbereitet waren als jene Gegner, die erst kurzfristig angereist sind“, erklärt Kiboi-Manager und Trainer Michael Kraus, „die Athleten sind die Hitze nicht gewohnt, weil sie in Kenia auf 2000 Metern Seehöhe leben, die Temperatur dort nur sehr selten über 25 Grad steigt.“

"Nicht die beste Entscheidung, heute zu laufen"

Auf Rang 14 klassierte sich mit Peter Herzog der beste Österreicher: „Da die Vorzeichen, ich laboriere an einer Hüftverletzung, nicht die besten waren, bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich gebe aber zu - es war sicher nicht die beste Entscheidung heute zu laufen, aber ich wollte unbedingt das Erlebnis Wörthersee-Halbmarathon haben. Jetzt werde ich wohl wieder eine Zeit lang pausieren müssen.“

Nicht mit dem Titel „beste Österreicherin“ gerechnet hat Cornelia Stöckl-Moser: „Da ich vor Kurzem ein Baby bekommen habe, Vollzeit Mutter und Teilzeitbeschäftigte bin, ich immer wieder kleine körperliche Probleme hatte, überrascht mich der Titel schon. Es ist mir heute alles locker von der Hand gegangen, ich konnte sogar auch den letzten beiden Kilometern noch zulegen.“

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