Der Bahnlärm an der Wörthersee-Strecke hat sich reduziert. Das geht aus einem Messbericht hervor, dessen Details die ÖBB am Mittwoch veröffentlicht haben. Es ist der bereits dritte Bericht zu der Messstelle an der Bahnstrecke in Velden, die ÖBB und Land Kärnten im Herbst 2020 in Betrieb genommenen haben.

Ziel der Messstelle ist es, die Wirksamkeit der laufenden Maßnahmen zur Reduktion von Schallemissionen zu dokumentieren, so die ÖBB in ihrer Aussendung. Im Vergleich zu 2020 ist der sogenannte Beurteilungspegel in der Nacht um drei Dezibel sowie der durchschnittliche Vorbeifahrtspegel von Güterzügen um zwei Dezibel gesunken (siehe Factbox).

Das Projekt wird von externen Experten, dem Ziviltechnikerbüro Christian Kirisits, und einem Fachexperten der ÖBB-Infrastruktur AG wissenschaftlich begleitet und betreut. Einmal im Jahr wird ein wissenschaftlicher Bericht über die Ergebnisse veröffentlicht. Die Messberichte sind im Internet unter infrastruktur.oebb.at/woerthersee abrufbar. Die Messungen ermitteln Vorbeifahrtspegel, Dauer und Fahrzeugdaten jeder Zugvorbeifahrt. "Um eine Beurteilungsgröße für die Belästigung durch Schienenverkehr zu erhalten, werden alle Vorbeifahrten berücksichtigt", erklärt Kirisits.

"Trend setzt sich fort"

Franz Hammerschmid, Geschäftsbereichsleiter ÖBB-Infrastruktur AG: "Die Ergebnisse der Messstelle in Velden zeigen erfreulicherweise eine Fortsetzung des Trends der letzten Jahre: die Abnahme der Schallimmissionen an der Wörthersee-Strecke. Somit haben die Maßnahmen sowohl aufseiten der Bahnstrecken als auch dem Wagenmaterial gegriffen und werden weiter fortgesetzt."

Eigene Güterrasse gefordert

Die gemessene Lärmreduktion sei ein erster Schritt, dennoch führe kein Weg an einer eigenen Güterbahntrasse vorbei, sagt Kärntens Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP): "Kärnten wird nicht locker lassen und weiterhin mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass dieses Projekt in den ÖBB-Rahmenplan aufgenommen wird." Kritik übt er in diesem Zusammenhang an Verkehrsministerin Leonore Gewessler: Es sei "untragbar", dass diese "die Anrainer seit Jahren ignoriert und dieses für Kärnten so wichtige Projekt immer wieder auf die lange Bank schiebt". Um kurzfristig den Lärm zu reduzieren, wurde vom Land ein eigener mit sechs Millionen Euro dotierter Lärmschutzfonds aufgelegt. Zudem sei es gelungen, die Strecke als 'leisen Korridor' in der EU auszuweisen.