Das hatte sich Manuela Zitzenbacher für sich und ihr Kind anders vorgestellt. Der Traum von der "heilen Familie" war geplatzt. Plötzlich war die Kärntnerin alleinerziehend. "Das war am Anfang natürlich ein riesiger Verlust", erinnert sich die heute 44-Jährige, die in Ferndorf lebt, zurück. Tochter Lydia ist mittlerweile 13 Jahre alt. Kontakt zu ihrem Vater hat sie keinen mehr. Am Anfang habe er sich noch hie und da gemeldet, vor zwei Jahren war auch damit Schluss. "Ich bin nicht nur, was die Erziehung betrifft, sondern auch finanziell auf mich alleine gestellt", sagt Zitzenbacher, die aufgrund des trennungsbedingten Umzuges von Deutschland nach Kärnten derzeit arbeitsuchend ist.

Auch Großeltern seien keine da, die sie unterstützen könnten. Für zu hundert Prozent Alleinerziehende wie sie selbst – freiwillig oder unfreiwillig – gründet Zitzenbacher jetzt eine Selbsthilfegruppe in Kärnten. Das erste Treffen findet am Mittwoch, 10. Mai, im Gemeindehaus Feistritz/Drau statt. "Es sind natürlich auch alleinerziehende Väter herzlich willkommen", sagt die 44-Jährige. Ihr geht es um den Austausch mit anderen in "lockerer Runde". Unterstützt wird Zitzenbacher vom Dachverband Selbsthilfe Kärnten. "Egal ob in der Schule, bei Ämtern, etc. – so viele gehen nach wie vor vom Modell "Vater-Mutter-Kind" aus. Alleinerziehend zu sein, wird immer noch als Ausnahme behandelt. Emotional ist das oft sehr schwierig", sagt Zitzenbacher.

Auch wenn es oft nicht leicht ist, mit Tochter Lydia hat sie das alles noch enger zusammengeschweißt. "Ich versuche, ihr all die Geborgenheit und Sicherheit zu geben, die sie braucht", so die 44-Jährige.

Manuela Zitzenbacher
Manuela Zitzenbacher © Privat