Ein brisanter Fall beschäftigt derzeit die Diakonie Kärnten und die Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Diese ermittelt gegen zwei Pflegekräfte wegen des Verdachts des Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, wie Sprecherin Tina Frimmel-Hesse bestätigt. Der Mann und die Frau stehen im Verdacht, von einer Bewohnerin eines von der Diakonie geführten Heimes ein Foto gemacht und dieses dann verändert zu haben. Auf eine Weise, die die Frau entwürdigend darstellt und lächerlich gemacht habe. Das Foto sei dann in einer internen WhatsApp-Gruppe weitergeleitet worden.
Die Diakonie hat sofort und rigoros reagiert: "Am 20. März ist uns das Foto bekannt geworden, am selben Tag wurden die Mitarbeiter fristlos entlassen", sagt Hansjörg Szepannek, Sprecher die Diakonie de la Tour. Am 22. März habe man der Staatsanwaltschaft Klagenfurt eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt. Diese prüfe den Fall und nur diesen einen, so Frimmel-Hesse. Weitere Vorwürfe oder mögliche weitere Opfer seien derzeit nicht bekannt.
Großes Bedauern
In der Diakonie ist man entsetzt und traurig: "Wir bedauern sehr, dass es zu inakzeptablen Handlungen seitens der entlassenen Mitarbeitenden gekommen ist und waren und sind vom ersten Tag an um volle Aufklärung und Transparenz bemüht. Ganz im Sinne der Würde der Menschen, die wir begleiten, im Sinne ihrer Angehörigen, und im Sinne unserer Mitarbeitenden, die täglich tadellose Arbeit leisten. Unsere Einrichtungen werden regelmäßig von den zuständigen Behörden überprüft, es gab hier keine Beanstandungen", sagt Szepannek.
Um die Aufklärung des Vorkommnisses voranzutreiben, gebe es strukturierte Teamgespräche, auch Psychologen seien im Einsatz. "Zudem ist eine Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zum Umgang mit Fotos in Vorbereitung", sagt Szepannek.
Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.