Ein Bad im dampfend warmen Wasser und das Anfang Jänner im Freien – das ist sonst nur in Thermen und Wellnesshotels oder vielleicht im eigenen Whirlpool möglich. Aber das stimmt nicht ganz. Im Naturerholungsgebiet Villach-Warmbad plätschert manchmal das rund 30 Grad warme Maibachl und bildet so einen wohltemperierten Naturpool.

War das Naturphänomen – das Bachl sprudelt nicht immer, im Moment ist es wieder trocken – früher ein Geheimtipp unter Kärntnerinnen und Kärntner, erfreut es sich heute zunehmender Beliebtheit. So zieht es auch Besucher aus anderen Bundesländern nach Villach, um einmal ein Bad im Maibachl zu wagen.

Dies wird dann auf Social Media dokumentiert und geklickt. Die Zahlen zeigen: Das Bachl kommt an. Am Freitag postete etwa der TikToker "Julianmediahouse" (1,2 Millionen Follower) ein Video von seinem Besuch am – wie er sagt – "coolsten Ort Österreichs". Das nur 13 Sekunden lange Video wurde bereits über eine Million Mal angesehen, 60.000-mal "geliked" und über 600-mal kommentiert (Stand Samstagvormittag).

Die Reaktionen fallen dabei nicht nur positiv aus. So kommentieren Tik-Tok-User etwa mit "Bruda wir hamma schon genug Touristen bei uns im Maibacherl" oder "Schön zu wissen. Aber es sollten nicht zu viele erfahren. Dann hast die Leute im Winter mit dem Griller dort". Wer sich aber über Werbung für das Naturschauspiel und somit Kärnten freut, ist Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), er kommentierte: "Wunderbar, das Maibachl in Villach!"

Maßnahmen nicht notwendig

Für Robert Heuberger, Manager des Naturpark Dobratsch, sind es nicht zu viele Besucherinnen und Besucher: "Das ist kein Thema. Da kann jeder hingehen. Es ist ja ein kleiner, enger Raum, die Leute sind aber sehr diszipliniert und hauen ihren Dreck weg." Maßnahmen aufgrund von zu vieler Menschen brauche es nicht, "es rinnt ja nur ein paar Tage im Jahr, da ist es nicht notwendig, dass man da regulierend eingreifen muss".

Zwischendurch werde Heuberger nach Infrastruktur rund um das Maibachl gefragt. "Das machen wir aber sicher nicht, das Gebiet soll so urig bleiben, wie es ist."