"Ich habe eigentlich eine große Spinnenphobie", erzählt Max der Kleinen Zeitung noch ganz aufgeregt. Und offenbar hat er auch besonders gute Augen. Denn beim abendlichen Nachhausekommen mit seinem Papa Hans am Dienstag sah der leidenschaftliche Breakdancer "im Augenwinkel eine Spinne am Türrahmen picken". Obwohl sich das Tier kaum bewegte, entging dem jungen Klagenfurter der kleine Sensationsfund nicht.

Max mit seinem Sensationsfund
Max mit seinem Sensationsfund © Privat

Max und sein Papa gaben die Spinne in ein Honigglas und behielten sie erst unter ihrem Dach. Es wurde nachgelesen, Fotos wurden verglichen und schnell waren sich beide sicher: Es handelt sich um eine Nosferatu-Spinne, die im ausgestreckten Zustand eine Länge von fünf Zentimetern erreichen kann. Nach der "gemeinsamen" Nacht ging es am Mittwoch dann mit dem wertvollen Inhalt im Glas zu Helga Happ vom gleichnamigen Reptilienzoo in Klagenfurt. Sie bestätigte, dass die beiden ein ganz besonderes Tier entdeckt haben.

Die Nosferatu-Spinne in voller Pracht (Symbolfoto)
Die Nosferatu-Spinne in voller Pracht (Symbolfoto) © Wikipedia

"Bisher hat es noch keinen Nachweis für die aus dem Mittelmeer-Raum stammende Spinne in Kärnten gegeben. Zwei Tage, bevor Max uns sein Tier gebracht hat, war eine Klagenfurterin bei uns, die ebenfalls ein Exemplar bei sich entdeckt hat", erzählt Helga Happ. Und das könnte kein Zufall sein. Die beiden Fundorte befinden sich in direkter Nachbarschaft und auch noch in der Nähe von zwei Lebensmittelhändlern. "Ich vermute, dass die Spinnen mit einer Gemüse- oder Obstlieferung mitgekommen sind", sagt Happ.

Ab Dezember im Reptilienzoo

Die beiden Tiere – ein Männchen und ein Weibchen – blieben bei Happ. Sie werden getrennt voneinander gehalten, denn "die fressen sich gegenseitig auf", und sind ab 1. Dezember auch zu sehen. Angst vor den Spinnen muss niemand haben, beruhigt die Reptilien-Expertin: "Der Biss ist zwar schmerzhaft, aber keinesfalls tödlich."

Helga Happ bestätigte die Nosferatu-Funde
Helga Happ bestätigte die Nosferatu-Funde © Helmuth Weichselbraun

Max ist hörbar stolz auf seinen tierischen "Freund", gleichzeitig aber auch froh, dass er nicht mehr im selben Haus wohnt: "Jetzt können ganz viele Menschen die Spinne im Reptilienzoo bewundern. Und mein Papa und ich werden sie mit Sicherheit auch noch einmal besuchen."

Im Großraum von Wien und Graz wurden Nosferatu-Spinnen übrigens schon im Jahr 2000 zum ersten Mal gemeldet. Nach Kärnten hat sie es erst 22 Jahre später "geschafft".