"Ein neues Schuljahr mit so wenig Einschränkungen wie möglich" – Das wünschten Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser und Bildungsdirektorin Isabella Penz bei einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag allen Kärntner Schülerinnen und Schülern.

301 Pflichtschulen gibt es in Kärnten. Dort werden 33.716 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Das sind um 1,14 Prozent mehr als es zum Beginn des Schuljahres 2021/22 waren. Erfreulich ist, dass die Anzahl der Schulen im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben ist. "Es mussten keine Schulen geschlossen oder zusammengelegt werden", sagte Kaiser. Im Pflichtschulbereich gibt es heuer sogar um elf Klassen mehr. Ein Plus von sechs Prozent wird im Bereich der Ganztagsschulen verzeichnet: Ihre Zahl hat sich auf 189 erhöht.

"Klasse wiederholen"

Befanden sich im Vorjahr noch 451 Jugendliche im Heimunterricht, sind es im nächste Woche beginnenden Schuljahr um 112 weniger. Im Vorjahr dürfte es laut Kaiser wohl auch wegen der Coronamaßnahmen um einige Abmeldungen von den Schulen mehr gegeben haben. 75 der abgemeldeten Schüler haben sich heuer "entweder nicht zu Feststellungsprüfung gemeldet oder die Ziele nicht erreicht", teilte Kaiser mit. Wenn sie wieder eine Schule besuchen, müssten sie also die Klasse wiederholen.

Für 5400 Mädchen und Burschen beginnt in wenigen Tagen der Ernst ihres Lebens. Sie werden in einer der insgesamt 227 Volksschulen eingeschult. Mit Beginn des neuen Schuljahres startet auch das Pilotprojekt "eine tägliche Bewegungseinheit", an dem 20 Schulen und 900 Schüler teilnehmen.

20 "Springer"

Kurz vor Beginn waren für das kommende Schuljahr in Kärnten insgesamt 57 Lehrer-Planstellen ausgeschrieben, die alle besetzt werden konnten. Mehr als 7000 Lehrkräfte werden 2022/23 an Kärntens Schulen unterrichten. Auf Empfehlungen des Landes soll positiv getestetes Lehrpersonal – egal ob mit oder ohne Symptome – nicht unterrichten.

Wie will man im Falle einer Coronawelle auf Ausfälle reagieren? "Darauf sind wir sehr gut vorbereitet. Wir haben zusätzliche Planstellen, die von Springern besetzt werden. Das sind 20 Personen, die bei Ausfällen einspringen können", erklärte Penz. Um 73 reduziert wurde die Zahl der Überhanglehrer. Sie liegt bei 177 und würden vor allem im Bereich des sonderpädagogischen Förderbedarfs eingesetzt werden, so Kaiser.

Selbsttest und Unterstützung

In den vergangenen zweieinhalb Jahren stellte die Pandemie sowohl Schüler als auch Lehrer vor enorme Herausforderungen. Ganz ungeachtet bleibt das Thema auch zu Beginn des heurigen Schuljahres nicht. Maßnahmen wie systematische Testungen und das verpflichtende Tragen einer Maske sollen jedoch nicht zurückkehren. Ab der zweiten Schulwoche werden in den Klassenzimmern gratis Selbsttests an die Schüler ausgeteilt. Wie lange man diese verteilen möchte, ist für Penz "nicht absehbar".

Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Bildungsdirektorin Isabella Penz
Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Bildungsdirektorin Isabella Penz © Katharina Pollan

Die aktuelle Teuerungswelle treibt vor allem Eltern die Schweißperlen auf die Stirn. Die Sorgen lässt das Land nicht unbekümmert und reagiert. "Die aktuellen Teuerungsraten von rund zehn Prozent sind natürlich auch im Schulbereich deutlich spürbar. So stehen über die Kärntner Familienkarte allen Kärntner Pflichtschülerinnen und -schülern von der ersten bis zur 9. Schulstufe 20 Nachhilfestunden pro Jahr zur Verfügung", sagte Kaiser dazu.

Der erste Schultag ist im Leben der jungen Menschen etwas ganz Besonderes. "Ich wünsche Schülerinnen und Schülern und besonders den Erstklässlern ein Schuljahr voller Freude", sagte Penz optimistisch.