Die Tat liegt acht Jahre zurück. Aber sie ist nie in Vergessenheit geraten: Nicht für die Polizei und schon gar nicht für das Opfer. Eine 18-jährige Studentin ist in der Nacht auf 26. Juli 2014 in Velden vergewaltigt worden. Obwohl die Polizei bald danach ein Phantombild veröffentlicht hat, fehlt von dem Vergewaltiger bis heute jede Spur. "Wir suchen weiterhin nach dem Täter. Die Ermittler haben diesen Akt nicht geschlossen", sagt Polizeisprecherin Lisa Sandrieser.

Erst vor Kurzem wurde ein Mann ausgeforscht, der laut Anklage vor neun Jahren eine Frau bei Arnoldstein vergewaltigt hat. Das zeigt: Die Polizei bleibt an solchen Fällen dran. Auch nach Jahren können Spuren auftauchten, die zu dem Täter führen. "Vielleicht gibt es auch zu dem Fall aus Velden noch nützliche Hinweise", hofft Sandrieser.

"White Nights"

Der brutale Angriff auf die junge Frau ereignete sich bei den "White Nights" in Velden. Es war Samstag, der 26. Juli 2014: Tausende weiß gekleidete Menschen feierten an diesem Abend in der riesigen Partyzone von Velden den Sommer. Gegen 4.15 Uhr wurde die Studentin aus Wien von einem Mann an einem Imbissstand belästigt. Als die Studentin den Imbissstand in Richtung Casino Velden verließ, verfolgte sie der Mann und zerrte sie in eine Seitenstraße. Dort wurde die 18-Jährige vergewaltigt.

Der Mann war damals laut Täterbeschreibung 40 bis 50 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 Meter groß, hatte eine stämmige Figur und eine Glatze mit ganz kurzen Haarstoppeln. Er sprach Kärntner Dialekt.

"Extrem viele Hinweise"

Die Vergewaltigung – nach dem fröhlichen Fest in Velden – ließ die Öffentlichkeit nicht kalt. Im Gegenteil: "Wir haben damals extrem viele Hinweise aus der Bevölkerung bekommen", weiß Sandrieser. Mehr als 150 Verdächtige wurden allein im ersten Jahr nach der Tat überprüft. Doch keiner kam als Täter infrage. Der Fall füllt bereits mehrere Aktenordner bei der Polizei.

Je länger eine Tat zurückliegt, desto schwieriger wird es zwar, den Täter zu fassen. Aber ausgeschlossen ist es nicht – wie der Fall aus Arnoldstein zeigt. "Es gibt auch zu der Tat in Velden immer wieder Informationen und neue Ansätze, denen nachgegangen wird", versichert Polizeisprecher Dominik Sodamin. 

Mit Hinweisen kann man sich weiterhin an den Kriminaldauerdienst wenden. Vielleicht hat noch jemand Erinnerungen an den Abend, die nützlich sein könnten. 059133/20-3333