Seit Freitagabend steht fest: Für Ungeimpfte in Österreich kommt ein "Lockdown light". In Restaurants oder bei Friseuren gilt ab Montag die 2-G-Regel. Ungeimpften wird damit der Zutritt verwehrt. Die betroffenen Branchen rechnet erneut mit Umsatzeinbußen. "Uns fallen damit 40 Prozent an potenziellen Gästen weg. Für die Versäumnisse der letzten Monate zahlen wir wieder die Zeche", sagt Kärntens Gastronomie-Fachgruppenobmann Stefan Sternad.

Für die betroffenen Branchen müsse es weiter Verlust- und Umsatzersatz geben, so Sternad. Für ihn sei etwa ganz klar, dass die Mehrwertsteuersenkung auf fünf Prozent auch über 2021 hinaus Gültigkeit haben muss.

Von einer "riesigen Herausforderung" für die Branche spricht am Samstag auch Friseur-Innungsmeister Georg Wilhelmer: "Mit 2,5-G plus Maskenpflicht hätten wir leichter leben können." Er fürchtet, dass durch die 2-G-Regel der Schattenwirtschaft Tür und Tor geöffnet werden.

Wintersaison in Gefahr

Für Kärntens Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl sind die Betretungsverbote ein herber Rückschlag für die betroffenen Branchen. Gesamtwirtschaftlich gesehen sei die Lösung aber immer noch besser, als der Infektionsausbreitung weiter tatenlos zuzusehen und damit die gesamte touristische Wintersaison zu gefährden. Deshalb unterstütze man vonseiten der Kärntner Wirtschaft zwar die Corona-Verschärfungen, fordere jedoch eine angemessene Unterstützung für die betroffenen Betriebe, so Mandl in einer ersten Reaktion am Samstag. 

"Schritt in Richtung Impfpflicht"

Dass es nun bundeseinheitliche Regelungen gibt, begrüßt Kärntens ÖVP-Chef Martin Gruber: "Bei den in jeder Region unterschiedlichen Regelungen kennen sich die Menschen irgendwann nicht mehr aus." Harsche Kritik kommt hingegen von FPÖ und Team Kärnten. „Die Einführung der 2-G-Regel ist ein weiterer Schritt in Richtung Impfpflicht. Es gibt keine logische Erklärung, warum Menschen, die sowohl gesund als auch getestet sind, künftig keinen Zutritt mehr in Hotellerie, Gastronomie oder zum Friseur haben dürfen", so Kärntens FPÖ-Chef Erwin Angerer. Sowohl Angerer als auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sprechen von einer weiteren Spaltung der Gesellschaft. "Wenn in der Gastro nur mehr 2-G gilt, werden sich viele Treffen und Feiern im privaten Bereich abspielen. Ob das gewollt ist, muss bezweifelt werden."

FFP2-Maskenpflicht im Handel

Neben der 2-G-Regel gilt in ganz Österreich ab Montag auch wieder die FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel. Kärnten war diesbezüglich in den vergangenen Tagen bereits vorgeprescht. Hier müssen Kunden bereits seit 4. November wieder überall eine FFP2-Maske beim Einkaufen tragen.