Gerade hätten sie darüber gesprochen, was die Katholische Kirche in Kärnten bräuchte: „Volle Aufklärung, Ehrlichkeit, Transparenz und endlich einen neuen Bischof“, sagen die zwei jungen Männer, die Sonntag kurz vor 10 Uhr auf dem Weg zum Gottesdienst in den Klagenfurter Dom sind zur Kleinen Zeitung. Die überraschende Ablöse von Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger durch Rom am Freitag möge jetzt „keine Revolution und keine weitere Zerrissenheit bewirken“ hoffen die beiden, die ungenannt bleiben wollen. „Wir sind kirchliche Angestellte.“ Nachdem Rom gegenüber Guggenberger gehandelt habe, wäre es wichtig, „dass Rom es auch gegenüber Bischof Alois Schwarz tut“. Dessen Ära in Kärnten ist von schweren Vorwürfen begleitet, bewirkte einen Prüfbericht, eine Visitation und das Aktivwerden der Justiz. Eines ist für die beiden „überzeugten Christen“ klar: „Die Kirche hat seit je das beste Produkt, aber das schlechteste Marketing. Das stammt noch aus dem 17. Jahrhundert.“