Wie von Meteorologen angekündigt haben schwere Unwetter Norditalien und dabei auch bei Kärntnern und Steirern beliebte Urlaubsregionen erfasst. Seit Donnerstag gab es nach Angaben der Feuerwehr mehr als 1300 Einsätze.
Betroffen waren vor allem die Lombardei, die Toskana, Piemont und Venetien. Eine Entspannung war am Freitag nicht in Sicht. Auslöser der Unwetter war der Sturm „Erin“.
Mann bei Udine von Blitz getroffen
Auch in der Provinz Treviso gab es jedoch schwere Unwetter. Allein dort gab es am Abend laut Nordest24 20 Feuerwehreinsätze. Rund sechs Zentimeter große Hagelkörner sorgten für Schäden, der Sturm brachte unzählige Bäume zum Umstürzen, sie mussten von etlichen Straßen gebracht werden. Weitere Einsätze gab es in Villorba, Castelfranco Veneto , Spercenigo und Roncade.
In weiterer Folge bewegt sich der Niederschlagsschwerpunkt nun weiter in Richtung Slowenien und Kroatien. Vom Starkregen betroffen waren in Nordostitalien laut Friulioggi besonders die Bergregionen. Dort wurden Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 mm mit Spitzenwerten von bis zu 70 mm verzeichnet.
In Flambro di Talmassons in der Provinz Udine wurde ein Mann am Donnerstag gegen 21 Uhr in seinem von einem Blitz getroffen. Wie Messaggeroveneto berichtet, wurde der 27-Jährige infolge gegen eine Mauer geschleudert. Er wurde ins Krankenhaus in Udine geflogen, sein Zustand soll ernst sein.
Lombardei, Toskana und Piemont stark betroffen
Die meisten Feuerwehreinsätze gab es nach Angaben von RaiNews mit über 500 in der Lombardei, dort deckte der Sturm Häuser ab und zerstörte eine Photovoltaikanlage bei Verretto. Auch Bäume wurden entwurzelt.
In Mailand ordnete der Stadtrat die Schließung aller Parks und Grünflächen an. Auch am Flughafen Malpensa kam es laut La Stampa zu Wassereinbrüchen und Überschwemmungen, es wurden jedoch keine Betriebsstörungen gemeldet.
In Florenz blieben Parks und Radwege am Arno gesperrt, an der Küste wurden Strandbäder geschlossen. Bei den beliebten Touristenzielen an der ligurischen Küste – etwa La Spezia und Cinque Terre – wurden Windböen von über 110 Kilometern pro Stunde gemessen. Der Zivilschutz meldete zudem im Norden des Piemonts mehr als 1.000 Stromausfälle.
Warnstufen bleiben
Auch in Südtirol gab es zahlreiche Einsätze wegen vollgelaufener Keller und kleinerer Erdrutsche, wie der Landesfeuerwehrverband mitteilte. In Parma (Emilia-Romagna) fielen binnen einer Stunde 50 Millimeter Regen – so viel wie sonst in einem ganzen August.
Am Gardasee, einem der Lieblingsziele deutscher Urlauber, standen Straßen und Tiefgaragen unter Wasser. Mehrere Bäume stürzten um, die malerische „Strada della Forra“ wurde vorsorglich wegen Erdrutschgefahr gesperrt. Die Zivilschutzbehörde warnte vor weiteren Unwettern mit erhöhter Gefahrenstufe insbesondere für Nord- und Mittelitalien.