Das Marktforschungsinstitut OGM research & communication hat kürzlich 2700 Personen auf den Zahn gefühlt: Wie steht es um die Sympathie der österreichischen Bundesländer (Land und Leute) untereinander und für die eigene Heimat. Mit 84 Prozent im Österreich-Vergleich ist Salzburg der Spitzenreiter. „Es ist eine Melange der Sympathie“, erklärt OGM-Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Bachmayer. Neben der Wesensart der Menschen und der Landschaft spielen Aspekte, wie Themen, die in den Medien präsent sind, hinein. Bachmayer verweist am Beispiel Salzburg etwa auf die Eröffnung der Salzburger Festspiele oder die Wahl von Karoline Edtstadler zur Landeshauptfrau oder auch auf die Erfolge von Wintersportlern wie einst Marcel Hirscher und Hermann Maier.
Dialekt punktet
Mit 83 Prozent liegt die Steiermark im österreichweiten Sympathie-Ranking hinter Salzburg, gefolgt von Tirol, Oberösterreich und Kärnten mit 80 Prozent. „Für Kärnten ist das ein wirklich guter Wert“, sagt Bachmayer. Der Meinungsforscher verweist auch im Fall des südlichsten Bundeslandes auf die „Melange der Sympathie“. Die Österreicherinnen und Österreicher schätzen an Kärnten das Wesen der Menschen mit dem weichen Dialekt, die Landschaft mit den Seen und Schlössern, das Klima mit einem Schuss mediterranem Flair und auch die weichen und sanften Nockberge, die wanderbar sind, so Bachmayer. Aber auch „Marken“ wie der Villacher Fasching „mit Lachen seit Jahrzehnten“, wie der Meinungsforscher sagt, würden die Sympathie der Österreicher für Kärnten beflügeln.
Personen des öffentlichen Lebens würden ebenso für Pluspunkte sorgen. Bachmayer denkt im Fall von Kärnten etwa an „Mister Millionenshow“ Armin Assinger, der die Sendung seit dem Jahr 2002 moderiert. Die Sendung habe ständig hohe Quoten und sei gleichzusetzen mit den Familiensendungen von einst, so der OGM-Chef, der über Assinger sagt: „Er ist der Prototyp eines Kärntners: lieb, charmant und schlagfertig.“ Das empfinde man auch bei anderen Personen. Bachmayer denkt dabei etwa an Ex-Tennisspieler Alexander Antonitsch in seiner Funktion als Kommentator. Dennoch fehle es in Hinblick auf Salzburg an kulturellen Größen, wie einem Wolfgang Amadeus Mozart. Zumindest Udo Jürgens, 2014 verstorben, komme in seine Nähe.
Bei dieser repräsentativen Umfrage, die alle fünf Jahre durchgeführt wird, sei eine Grundtendenz zu Tage getreten: „Je näher, desto lieber: Nachbarn sind einander sympathischer als entfernt liegende Bundesländer“, so Bachmayer. Das trifft auch für Kärnten/Steiermark zu. Der Sympathie-Wert der Kärntner für die Steirer liegt bei 87 Prozent, umgekehrt bei 88 Prozent. Vertraut man dieser Studie, so empfinden die Kärntner für die Wiener am wenigsten Sympathie (58 Prozent). Die Wiener würden „als obergescheit und arrogant“ wahrgenommen, so Bachmayer. Hinzu komme der „Hauptstadtfaktor“ mit dem Sitz von Politik, Verwaltung und Behörden. Und was denken die Kärntner über die Kärntner? 88 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner finden ihr eigenes Bundesland sympathisch.