Grund zur Freude haben nicht nur die ÖBB, sondern vor allem die Pendler in Oberkärnten und die Fahrgäste auf der Tauernstrecke. Am 14. Juli wird der sanierte Tauerntunnel eröffnet, bereits am kommenden Samstag wird die Tauernschleuse ihren eingeschränkten Betrieb aufnehmen.

Trotz zwischendurch unerwarteter technischer Herausforderungen werden die Bauarbeiten im Tauerntunnel im Juli genau im Zeitplan fertiggestellt. Seit Mitte vergangenen November wurde im Tunnel gearbeitet. Die verlorene Zeit durch einen sogenannten Verbruch, bei dem im Bereich des Portals in Böckstein auf wenigen Metern das Gewölbe im Zuge der Bauarbeiten nachgegeben hatte, konnte „durch den bemerkenswerten Einsatz aller Beteiligten“ aufgeholt werden, schreiben die ÖBB in einer Aussendung.

Hunderte Arbeiter im Einsatz

Rund 500 Arbeiter waren während der Bauzeit im Einsatz und haben in den vergangenen acht Monaten die Sanierungen des Tunnelgewölbes gegen Wasserzutritte mit Spezialmaschinen durchgeführt. „Nachdem mit einer Mehrblattsäge ein Teil des Gewölbes abgefräst wurde, wurden die Bereiche abgedichtet und mit Bewehrungen und Spritzbeton für die Zukunft fit gemacht“, sagt ÖBB-Projektleiterin Christiane Schiavinato.

Im Salzburger Bereich des Tunnels wurde die Oberleitung gegen eine moderne Deckenstromschiene ersetzt. Diese erhöht die Zuverlässigkeit und ist weniger wartungsintensiv. Gleichzeitig wurden auf rund 4200 Meter Länge die Gleisschwellen durch eine betonierte, sogenannte feste Fahrbahn ersetzt. Mit dem erneuerten Tunnelfunk und der neu installierten Signal- und Sicherungstechnik sei der Tunnel für die Zukunft gerüstet, so die ÖBB.

Bahnhöfe werden erneuert

An der Erneuerung der Bahnhöfe in Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein wird intensiv gearbeitet. Bereits mit der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf der Tauernstrecke am 14. Juli werden die Stationen in Betrieb genommen. Die Gesamtfertigstellung der Bahnhöfe mit leichterem Zugang, weitestgehender Barrierefreiheit, neuen Aufzugsanlagen, modernem Fahrgast-Informationssystem, taktilem Leitsystem, P&R und B&R Anlagen, Busumkehren, neuen elektronischen Stellwerken und einer noch zuverlässigeren Infrastruktur wird bis Ende 2027 erfolgen.

Zweite Sanierungsetappe

Wie die ÖBB bereits bekannt gegeben haben, ist für die Sanierungsmaßnahmen eine zweite Etappe der Maßnahmen erforderlich. Diese sind bereits in Planung und betreffen schwerpunktmäßig den Bereich des Südportals. Die zweite Bauetappe wird im ersten Halbjahr 2027 erfolgen.