Ermittlungserfolg für die Kärntner Polizei: Das Stadtpolizeikommando (SPK) Klagenfurt (Operativer Kriminaldienst, Suchtmittelkriminalität) führte seit Anfang Oktober 2024 Erhebungen gegen einen bosnischen Staatsbürger (43). Der Mann ist ohne aufrechten Wohnsitz und ohne Beschäftigung in Österreich. Er steht im Verdacht Suchtgift, konkret Heroin und Kokain, in größeren Mengen im Stadtgebiet von Klagenfurt gewinnbringend an eine Vielzahl von Suchtgiftabnehmern verkauft zu haben.

Der 43-Jährige, der illegal im Klagenfurter Stadtteil Annabichl wohnte, gemeinsam mit einer weißrussischen Staatsbürgerin, mietete zusätzlich nahe dieser Wohnung eine Garconniere an, wohl als Bunkerwohnung.

Cobra nahm Bosnier fest

Am 5. Februar schlug die Polizei zu: Der Bosnier wurde mit Unterstützung des Einsatzkommandos (EKO) Cobra und der Zentralen Observation (OBS) Süd in Klagenfurt aufgrund einer Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt festgenommen.

Bei der Hausdurchsuchung konnten an beiden Adressen Heroin, Cannabiskraut, suchtgifthaltige Medikamente, Verpackungsmaterial, Suchtgift-Utensilien, Mobiltelefone, mehrere Tausend Euro Bargeld (Teil der Drogenerlöse) sowie zwei Waffen (Schreckschusspistole und Luftdruckpistole) sichergestellt werden. Gegen den 43-Jährigen besteht ein Waffenverbot der Landespolizeidirektion Kärnten.

Bisher 19 Drogenkäufer ausgeforscht

Zusammenfassend konnten dem Bosnier von November 2023 bis 5. Februar 2025 der Verkauf von 1500 Gramm Heroin und 110 Gramm Kokain an mindestens 19, namentlich bereits bekannte, Suchtgiftabnehmer nachgewiesen werden. Der Gesamtwert dieser Drogen beträgt rund 90.000 Euro. Insgesamt dürfte der 43-Jährige etwa 3,5 Kilo Heroin und etwa 350 Gramm Kokain im Straßenverkaufswert von rund 250.000 Euro von seinem Dealer gekauft haben. Diesbezüglich werden noch weitere Ermittlungen geführt.

Bei den derzeit bekannten „Kunden“ handelt es sich um zehn österreichische Staatsbürger aus dem Stadtgebiet von Klagenfurt sowie aus dem Bezirk Klagenfurt-Land. Weiters konnte dem Bosnier der Drogenverkauf an neun Personen aus Bosnien, Serbien und Afghanistan, die ebenfalls in Klagenfurt wohnen, nachgewiesen werden.

Eltern beobachteten Drogengeschäfte

Auffallend war, dass die Drogengeschäfte zwischen dem 43-Jährigen und seinen Subdealern bzw. Käufern teilweise auf Parkplätzen nahe einer Schule durchgeführt wurden. Dies wurde von den Eltern, die ihre Kinder zur Schule brachten oder von dort abholten, beobachtet. Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei dem Bosnier aber bereits auf der Spur.

Der mutmaßliche Haupttäter setzte bei seinen Drogengeschäften auch Subdealer ein. Einer davon, ein Österreicher (28), konnte am 6. Februar in Klagenfurt aufgrund einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, von Beamten des Stadtpolizeikommandos (SPK) Klagenfurt und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) Kärnten festgenommen werden. Der 28-Jährige steht im Verdacht wiederum 310 Gramm Heroin, 5 Gramm Kokain und 350 Gramm Cannabis sowie 140 Stück Tabletten gewinnbringend an Endabnehmer verkauft zu haben.

Beide Männer – der Bosnier (43) und der Österreicher (28) – sind dem Drogenmilieu zuzuordnen. Sie wurden in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert.