Letztes Wochenende kamen in Kärnten und Osttirol Frühlingsgefühle auf, jetzt feiert der Winter in hohen Lagen ein Comeback. Einen Meter Neuschnee meldet der Wetterdienst Ubimet in den letzten 48 Stunden in den Karawanken zwischen Loiblpass und Bad Eisenkappel. Am Nassfeld wuchs die Schneedecke um 60 Zentimeter, auf der Villacher Alpe und am Plöckenpass um 30 Zentimeter, der Katschberg (laut Antenne Kärnten besteht Schneekettenpflicht) bekam 20 Zentimeter ab, die Flattnitz oder die Gerlitzen zehn Zentimeter, nur Osttirol ging fast leer aus: St. Jakob im Defereggental freut sich immerhin über vier Zentimeter Neuschnee.

Oberhalb von 1600 Metern steigt indes die Lawinengefahr auf die Stufe 4 und ist somit als „Groß“ einzustufen. „Es sind vermehrt spontane Lawinen zu erwarten. Lawinen können im Altschnee ausgelöst werden und an Schattenhängen groß werden. Zudem können Lawinen mit geringer Belastung in oberflächennahen Schichten ausgelöst werden“, heißt es vom Lawinenwarndienst. Lawinen könnten teilweise die durchnässte Schneedecke mitreißen.

© Lawinenwarndienst Kärnten

Und weiter: „Vorsicht an Felswandfüßen und hinter Geländekanten sowie in Rinnen und Mulden. Die Aktivität von kleinen und mittleren Lockerschneelawinen nimmt deutlich zu. Die Auslaufbereiche sollten gemieden werden. An sehr steilen Grashängen sind Gleitschneelawinen möglich, auch mittelgroße. Exponierte Teile von Verkehrswegen können lokal gefährdet sein.“ In Osttirol wird die Lawinengefahr als „Erheblich“ (Stufe drei) eingestuft. Am Freitag wurde ein Freerider bei einem Lawinenabgang am Nassfeld schwer verletzt.

30 bis 50 Liter Regen

In den niederen Lagen fielen seit Donnerstag 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Die sind aber eher ein Segen für die Natur und konnten vom Boden aufgenommen werden. „An Kärntens Flüssen werden keine Hochwassergefährdungen erwartet“, heißt es vom Hydrografischen Dienst des Landes.

Es bleibt frisch

Auch am Sonntag werden weiterhin dichte Wolken vom Mittelmeer nach Kärnten und Osttirol geführt. „Große Regen- und Schneemengen sind aber nicht mehr zu erwarten“, sagt Ubimet-Meteorologe Michele Salmi. Die Schneefallgrenze pendelt morgens zwischen 800 und 1200 Metern und steigt tagsüber auf etwa 1300 Meter. Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 6 und 11 Grad. Da und dort ziehen auch am Montag noch Schneeregen- oder Graupelschauer durch. Die Höchstwerte liegen um 8 Grad. Ab Dienstag regiert die Sonne, allerdings bleibt es frisch bei Höchstwerten um die 8 Grad. In der Früh ist stellenweise mit Frost zu rechnen.