Etwas mehr als 126.000 Menschen haben im Vorjahr bei der Nationalratswahl in Kärnten die FPÖ gewählt. Menschen, die bei Problemen mit ihren Wirbelsäulen allerbeste Chancen auf einen raschen Behandlungstermin haben - und zwar bei einem, laut Rezensionen gefragten und beliebten, Physiotherapeuten. Denn der Mann, der nach einer alternativen Methode behandelt, hat sich auch bei seinen Patienten spezialisiert.

Eigentlich alles klar und eine eindeutige Botschaft, stünde nicht im Impressum folgender Satz (auch im Originalzitat):

„Zu faul zum Recherchieren“

Die Kleine Zeitung wollte vom Physiotherapeuten wissen, ob auch der zuvor angeführte (partei)politisch motivierte Ausschluss möglicher Patienten zur Satire gehört. „Wenn Sie meine gesamte Homepage gelesen haben, werden Sie es verstehen.“ Und wenn man doch nicht alles versteht? „Dann sind Sie zu faul zum Recherchieren, dann belästigen Sie mich auch nicht.“

Der Einwand, dass ein Gespräch mit ihm zur Recherche gehört, hat den Mann nicht beeindruckt. „Es interessiert mich nicht, was Sie meinen. Machen Sie Ihren Job, lesen Sie meine ganze Homepage.“ Im Übrigen „rede ich weder mit linken noch mit rechten Zeitungen“, so der Mann. „Es geht Sie nichts an, was ich tue.“ Dann war nach knapp zwei Minuten „Interview“ schon wieder Schluss.

Zwei Silber Unzen

Dass die angebliche Satire auch mögliche Patienten verwirrt, zeigt ein Vorfall, der der Kleinen Zeitung berichtet wurde: Ein Sportler wollte einen Termin haben, rief beim Therapeuten an und wurde gefragt, wen er bei der Nationalratswahl gewählt habe. Nachdem er das nicht beantworten wollte und fragte „Was spielt das für eine Rolle?“, war der Anruf beendet. Weitere Versuche, Kontakt mit dem Physiotherapeuten aufzunehmen, scheiterten.

Hat man es in die Praxis geschafft, muss man nicht unbedingt Euros eingesteckt haben, man kann auch mit alternativen Finanzmitteln bezahlen: „Aufgrund der Inflation Zahlung in Gold und Silber Erst Behandlung: 2 Silber Unzen weitere Behandl.: 1 Silber Unze“, steht – im Originalzitat – auf der Homepage. Vermutlich tatsächlich Satire.