„Wenn er mich sieht, dann lacht er und drückt mich fest an sich. Das ist das Schönste“, sagt Christian Planteu aus St. Veit.
Sein Sohn Luca ist 22 Jahre alt und lebt seit seiner Geburt mit einem seltenen Hirntumor. „Nur wenige Menschen haben so einen Tumor im Kopf. Er ist gutartig, fünf mal sechs Zentimeter groß, und berührt alle wichtigen Zentren im Gehirn, deshalb kann er nicht herausoperiert werden“, berichtet Planteu. Das macht seinen Sohn Luca zu einem Menschen, der 24 Stunden am Tag Betreuung braucht. Der 22-Jährige kann nicht sprechen, nicht richtig gehen und hat die schwerste Form von Epilepsie, die es gibt.
Am Freitag (28. Februar) ist Tag der seltenen Erkrankungen. Aus diesem Anlass gibt Christian Planteu diese Woche Einblick in sein Leben mit Luca.
„Früher als Kind konnte mein Luca noch sprechen, aber mit der Zeit hat er das leider verlernt.“ Wegen des Tumors habe sein Sohn auch kein Sättigungsgefühl. „Deshalb sind alle Lebensmittelschränke und Kühlschränke versperrt, wenn er zu Hause ist“, sagt Planteu, der selbst als Krankenpfleger im Krankenhaus St. Veit arbeitet.
Über den Verein „Kärntner in Not“ hat die „Kleine Zeitung“ Luca Planteu und seinen alleinerziehenden Vater schon vor vielen Jahren kennengelernt. Früher war er drei Nächte pro Woche bei seinem Papa zu Hause und vier Nächte in der Einrichtung Marienhof in Maria Saal. „Mittlerweile ist mein Sohn durchgehend in seiner Wohngruppe im Marienhof, weil sein Zustand immer mehr Betreuung erfordert.“ Planteu verbringt aber regelmäßig Zeit mit „seinem Kumpel“, wie er Luca nennt. „Mein Sohn ist mein Ein und Alles. Wir verständigen uns nonverbal und haben es sehr oft sehr schön miteinander.“ Auch Planteus Frau, mit der er seit einem halben Jahr verheiratet ist, habe Sohn Luca ins Herz geschlossen. „Die beiden mögen sich sehr.“
Unzählige Krankenhausaufenthalte und viele schwere Operationen, die teilweise länger als zehn Stunden dauerten, hat der 22-Jährige bereits hinter sich. „Die Ärzte haben meinem Buben eine Lebenserwartung von 18 Jahren gegeben und jetzt ist er 22“, sagt Planteu. „Ich sehe es als meine Aufgabe, Luca das Leben so angenehm wie möglich zu machen, so lange er auf der Welt ist.“ Er sei dankbar für jede Unterstützung, die „mein Luca bekommt“, sagt er. „Erst vor Kurzem erhielt der Marienhof, in dem der 22-Jährige lebt, Spenden von der Organisation Wheels for Charity, mit denen ein wichtiges medizinisches Gerät gekauft werden konnte, das die Entzündungswerte bei Patienten feststellt.“ Dadurch sei Luca und den anderen Bewohnern sehr geholfen, meint der Vater.
Solche Gesten und Unterstützungen bedeuten ihm viel. „Das gibt mir Kraft“, sagt Planteu. Die kann er brauchen. Denn aktuell liegt Luca mit einer schweren, beidseitigen Lungenentzündung im Krankenhaus auf der Intensivstation. Er wisse nicht, wie es weitergeht, meint Planteu. „Aber ich gehe jeden Tag zu Luca, rede ihm gut zu, schenke ihm Liebe und gebe ihm meine Energie.“