Szenen wie in einem Actionfilm spielten sich am Montagabend auf der Tauernautobahn im Bereich Spittal ab: Für einen Deutschen (27), der mit seinem nicht für den Verkehr zugelassenem Motorrad von Feistritz nach Spittal unterwegs war, wird nun die Liste an Delikten noch länger, denn schon am Wochenende wurde er wegen eines vergleichbaren Delikts angezeigt.

Weil der Mann mit weit überhöhter Geschwindigkeit vorbeiraste, nahm eine Zivilstreife der Autobahninspektion Spittal am Montag gegen 21 Uhr ab Mautbrücke die Verfolgung auf. „Der Mann lenkte sein Motorrad mit teilweise über 200 km/h bis zur Abfahrt Spittal-Ost und weiter mit 200 km/h auf der B 100 und Ferndorfer Landesstraße in Richtung Ferndorf“, schildert die Exekutive. Bei dieser halsbrecherischen Fahrt verlor der Deutsche aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit den Helm. Im Ortsgebiet von Ferndorf bog er auf eine Gemeindestraße in Richtung Sonnwiesen, wo er von der Streife durch Querstellen des Fahrzeuges gestoppt werden konnte, dabei aber mit seinem Motorrad gegen das Polizeifahrzeug stieß. Dieses wurde leicht beschädigt.

In Todesangst

Die am Sozius sitzende Beifahrerin, eine 26-jährige rumänische Staatsbürgerin, konnte angehalten werden, der Lenker flüchtete über einen Zaun, wurde aber schließlich von einer Streife in einem angrenzenden Waldbereich festgenommen. Bei ihm wurde eine geringe Menge Cannabis sichergestellt, im Zuge einer klinischen Untersuchung stellte sich heraus, dass er auch Suchtgift konsumiert hatte. Die Beifahrerin gab bei ihrer Einvernahme an, dass sie sich aufgrund der Fahrweise in Todesangst befunden hätte und den Lenker mehrmals angeschrien habe, er möge das Motorrad anhalten, um abzusteigen. Der Mann wird bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt und BH Spittal angezeigt.

Der Mann ist ein Wiederholungstäter und schon in der Nacht auf Samstag vor einer Polizeikontrolle geflüchtet. Dabei rammte der 27-Jährige ein Zivilfahrzeug, vier Beamte hatten bei einem Manöver in Klagenfurt zur Seite springen müssen, um nicht vom Kastenwagen erfasst zu werden. In der Feschnigstraße bemerkte der flüchtige Lenker einen weiteren Polizisten, der ebenfalls an der Fahndung beteiligt war. Der 27-Jährige lenkte sein Fahrzeug plötzlich auf den Radweg und auf den Beamten zu, der Anhaltezeichen gab. Der Mann hinter dem Steuer ignorierte diese aber abermals. Der Beamte musste sich mit einem Sprung auf eine Grünfläche vor dem Wagen retten. Der Lenker konnte zwar vorerst flüchten, wurde aber in seiner Wohnung gefunden. „Ein bei ihm vorgenommener Alkomatentest ergab eine mittelgradige Alkoholisierung“, hieß es seitens der Polizei.

Wie die Landespolizeidirektion Dienstag am späten Nachmittag mitteilte, wurde der Mann in der Zwischenzeit auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert.