Die Zahl der Todesfälle nach einer mittels PCR-Test bestätigten Corona-Infektion in Großbritannien hat die Marke von 150.000 überschritten. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, wurden inzwischen 150.057 Todesfälle in dem Land innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Testergebnis registriert. Die tatsächliche Zahl dürfte aber noch höher sein. Auf dem Totenschein wurde bereits bei mehr als 173.000 Menschen in Großbritannien Covid-19 vermerkt.

Das Land mit etwa 67 Millionen Einwohnern ist weiterhin fest im Griff der Omikron-Welle. Allein am Samstag wurden rund 146.000 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Sieben-Tage-Inzidenz) wurde zuletzt mit 1.900 angegeben (Stand: 3. Jänner). Während die Kurve in London inzwischen aber abzuflachen scheint, steigen die Zahlen im Norden Englands weiterhin stark an.

Schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im größten Landesteil England lehnt die Regierung in London bisher unter Verweis auf die nicht im selben Maß gestiegenen Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ab. Immer mehr Krankenhausträger schlagen jedoch Alarm, weil ihnen wegen der vielen Infektionsfälle zunehmend das Personal fehlt.

Impfpflicht für Ältere in Italien

Während in Italien am Samstag die Corona-Impfpflicht für Über-50-Jährige in Kraft getreten ist, ist es in einigen italienischen Städten zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen gekommen. Über tausend Personen beteiligten sich an einem Demonstrantenzug, der in Trient durch die Straßen im Stadtzentrum zog. Die Demonstranten skandierten Slogans und schwenkten Plakate gegen die "Gesundheitsdiktatur".

In Turin kam es zu einer Ansammlung von Demonstranten, die einen Protestzug starten wollten. Er wurde von der Polizei gestoppt. Angeführt wurde der Protest vom Universitätsprofessor Ugo Mattei. Einige hunderte Demonstranten versammelten sich auch in Mailand.

Das erst am Mittwoch im Ministerrat in Rom beschlossene Dekret zur Einführung der Impfpflicht für Über-50-Jährige trat bereits am Samstag in Kraft, nachdem es am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht worden war. Ungeimpfte haben jedoch noch Zeit, bis ihnen Konsequenzen drohen. Ab dem 1. Februar ist eine Strafe von 100 Euro für diejenigen vorgesehen, die bis dahin noch ungeimpft sind oder ihre zweite Dosis beziehungsweise den Booster nicht erhalten haben, obwohl sie es könnten.

Impfpflicht bis 15. Juni

Die Impfpflicht gilt vorerst bis zum 15. Juni und für alle Menschen über 50 Jahre mit Wohnsitz in Italien, also auch für ausländische Staatsbürger. Ab dem 15. Februar greift für die Über 50-Jährigen zudem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Wer ab dann nicht geimpft oder nachweislich genesen ist, kann zum Beispiel nicht mehr ins Büro kommen. Für jüngere Arbeitnehmer reicht wie bisher ein aktueller negativer Test. Wer ohne erscheint und erwischt wird, muss wie bisher mit einer Strafe zwischen 600 und 1.500 Euro rechnen.

Unterdessen steigen die Infektionszahlen weiter. 197.552 neue Ansteckungen wurden in den vergangenen 24 Stunden laut dem italienischen Gesundheitsministerium verzeichnet. Am Freitag waren es 108.304 gewesen. Am Samstag wurden 184 Todesopfer, die auf das Coronavirus zurückzuführen sind, gemeldet, am Vortag waren es 223. 1,22 Millionen Abstriche wurden durchgeführt, 16 Prozent fielen positiv aus. 1.557 Patienten liegen derzeit auf den Intensivstationen der italienischen Krankenhäuser. Auf Normalstationen befinden sich 14.930 Corona-Patienten.