Seit Ende Oktober leuchtet der Sumpf im Kealia Pond National Wildlife Naturreservat auf der hawaiianischen Insel Maui in kräftigem Pink. So spektakulär die Verfärbung auch aussieht, sie hat laut Wissenschaftlern einen ernsten Ursprung.
Die seit Juni andauernde Dürre auf Hawaii dürfte dazu geführt haben, dass sich eine beträchtliche Menge an Halobakterien gebildet hat. Diese Organismen gedeihen besonders gut in warmen Gewässern mit einem hohen Salzgehalt. Bedingungen, die für die meisten anderen Lebewesen als zu extrem gelten. Wie der Guardien berichtet, sei der Salzgehalt des Sumpfes im Süden der Insel aktuell doppelt so hoch wie von Meerwasser. Normalerweise reguliert der Waikapustrom den Salzhaushalt des Gewässers. Kein Regen bedeutet aber, dass kein Wasser aus dem Strom in den Sumpf gelangt.
Regen konnte ursprünglichen Zustand wiederherstellen
Das Naturschauspiel wurde zuvor noch nie im Kealia Sumpf beobachtet. Auch Bret Wolfe, der Leiter des Naturreservat, kann sich nicht erklären, warum sich der Sumpf genau jetzt verfärbt hat. Dürren habe es schließlich auch davor bereits gegeben. Wolfe glaubt jedenfalls daran, dass der nächste Regen, der für Montag und Dienstag vorhergesagt ist, den Sumpf wieder in seinen ursprünglichen Farbzustand zurückversetzen könnte.
Bis dahin werden wohl aber noch einige Schaulustige einen Abstecher zum pinken Gewässer machen. „Wir ziehen es vor, dass sie kommen, um etwas über unsere Mission zum Schutz einheimischer und gefährdeter Wasservögel und über die Wiederherstellung von Feuchtgebieten zu erfahren. Aber nein, sie sind hier, um das rosa Wasser zu sehen“, scherzte Wolfe. „Wenn es das ist, was sie hierher bringt, ist es okay“, merkte er dann aber an. „Es ist toll.“
Apropos Schutz gefährdeter Wasservögel: Das pinke Wasser und die Halobakterien würden ihnen nicht schaden, so der Leiter des Naturreservat.