Wie schwer es für die Luxus-Ableger asiatischer Marken ist, in Europa mit den angestammten Platzhirschen wie Audi, BMW oder Mercedes Fuß zu fassen – oder viel mehr Grip zu bekommen –, das illustrieren Lexus und Infiniti. Die Nobelmarke von Toyota ist trotz der hohen Qualität ihrer Produkte bis heute ein Exot geblieben, die Edel-Nissans haben ihr Engagement in Europa bereits wieder aufgegeben.

Und dennoch hat Hyundai angekündigt, diesen Schritt mit der 2015 begründeten Premium-Marke Genesis wagen zu wollen. Wobei noch nicht klar ist, ob das für alle Länder – also auch Österreich – gelten wird. Fixiert sind derweil nur Deutschland, die Schweiz und Großbritannien, wo man mit der Limousine der oberen Mittelklasse namens G80 und dem SUV GV80 vertreten sein will. Beide wollen die Koreaner elektrifizieren.

Im Cockpit prangen ein Breitband-Display und die „Crystal Sphere“
Im Cockpit prangen ein Breitband-Display und die „Crystal Sphere“ © Genesis

Folgen sollen auch kleinere Modelle, darunter der eben enthüllte GV60. Der Crossover ist quasi die Nobelvariante der bereits präsentierten Stromer Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6 auf der gleichen technischen Plattform. Wie auch bei seinen Geschwistern wird es Modelle mit Heck- oder Allradantrieb geben, jeweils in Kombination mit einem 77,4-kWh-Akku. Damit sollen Reichweiten von bis zu 500 Kilometern möglich sein.

Designtechnisch hat man sich ganz auf das Thema Elektromobilität eingelassen, die Attrappe eines klassischen Kühlergrills, wie ihn manche Stromer tragen, gibt es hier nicht. Vielmehr ist er weit nach unten gerutscht, um die Akkus zu kühlen. Die in zwei Linien verlaufenden Scheinwerfer scheinen vollends mit der Karosserie verschmolzen. Die Seitenansicht zeigt eine nach hinten deutlich abfallende, coupéhafte Dachlinie, die in einen Heckspoiler mündet.

Der Stromer hat eine coupéhaft abfallende Dachlinie
Der Stromer hat eine coupéhaft abfallende Dachlinie © Genesis

Wie es mittlerweile schon recht weit verbreitet ist, schließen die äußeren Türgriffe bündig mit der Karosserie ab und klappen sich bei Bedarf aus. Klassische Außenspiegel gibt es ebenso nicht, den Überblick verschaffen Kameras und Displays in den A-Säulen.

Im Innenraum ist neben dem auf dem Armaturenbrett aufgesetzten Bildschirm die sogenannte „Crystal Sphere“ auf der Mittelkonsole. Dahinter verbirgt sich eine kugelförmige, beleuchtete elektronische Getriebesteuerung, die den Fahrer intuitiv über entgegenkommende Fahrzeuge informiert. Sieht ein bisschen aus wie eine Glaskugel – vielleicht lässt sich aus ihr ablesen, ob man den GV60 auch in Österreich bestellen können wird.