Die Erinnerung daran, dass Ryanair vom Europäischen Gerichtshof dazu verpflichtet wurde, unzulässige Beihilfen vom Flughafen Klagenfurt – verrechnet als "Marketingbeiträge" – zurückzuzahlen, ist noch nicht verblichen. Da soll die Billigfluglinie nun neuerlich helfen, die Passagierzahlen am Airport Klagenfurt wieder in die Höhe schrauben. Nächste Woche wollen Ryanair-Manager Andreas Gruber und Flughafen-Geschäftsführer Nils Witt bekannt geben, welche neuen Destinationen Ryanair ab Klagenfurt anfliegen wird. Es darf angenommen werden, dass Flughafen-Marketingmanager Maximilian Wildt die Verträge ausgehandelt hat. Er stieß im Vorjahr von Laudamotion, die zur Ryanair-Gruppe gehört, zum Airport Klagenfurt. Laut Wildt sind es mehr als drei verschiedene neue Ryanair-Destinationen. Im Gespräch sind seit längerem Dublin und Berlin.

Laut Statistik Austria zählte man in Klagenfurt-Annabichl bis Ende November 2021 nur 27.385 Passagiere. Das sind kaum mehr als 80 am Tag. Den Sommerflugplan bestreiten neben der AUA (Wien) und Eurowings (Köln) im Wesentlichen Charter-Flüge von Springer Reisen und Gruber Reisen.

ÖVP-Landesrat Martin Gruber - er ist Aufsichtskommisär der Kärntner Beteiligungsverwaltung KBV  - findet es "auffällig, dass die x-te Ankündigung des Mehrheitseigentümers (Anmerkung: gemeint ist Franz Peter Orasch, Eigentümer der Lilihill-Group) nun ausgerechnet kurz vor einer entscheidenden Aufsichtsratssitzung der KBV folgt. Kärnten hat keine guten Erfahrungen mit Billigairlines und gekauften Passagieren gemacht.“