Es sind mehrere Gründe, die der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) als Insolvenzursache für das einst gehypte Unternehmen Xamoom aus Klagenfurt nennt. Das Start-up, gegründet von Georg Holzer und Bruno Hautzenberger, wies bereits im Jahresabschluss 2015 ein negatives Eigenkapital in Höhe von 126.000 Euro aus: "Die Ursache dafür lag vor allem in den Aufbau- und Entwicklungskosten der als zur Lizenzierung an Unternehmen entwickelten Software und in den Kosten für die Entwicklung eines Produktes", heißt es von KSV1870 und AKV.
Bekannt wurde das 2014 im Lakesidepark Klagenfurt gegründete Unternehmen zunächst durch die Klagenfurter City-App. Auch der Pharmariese Bayer konnte als Kunde gewonnen werden. Xamoom konnte in der Folge zwar positiv geführt werden, jedoch sei das Hauptprodukt "nicht ausreichend am Markt platziert" worden. Jetzt betragen die Passiva 250.000 Euro. Zehn Gläubiger und zwei Dienstnehmer sind betroffen.
Entschuldung binnen zwei Jahren geplant
Im Jahr 2022 ist der Geschäftsführer und federführende Entwickler Hans Georg Holzer verstorben, wodurch dem Unternehmen zusätzliche Ressourcen verloren gingen und die Wirtschaftlichkeit sich weiter verschlechterte: Kunden fielen aus, die Neukundenakquise klappte nicht so recht. Auch die steigenden Zinsen hätten letztlich dazu geführt, dass Xamoom bei der Zurückzahlung von Krediten Schwierigkeiten hatte. Potenzielle Investoren konnten nicht endgültig gewonnen werden und die Hausbank bzw. die Förderstellen stellten die Kredite im August fällig.
Die Entschuldung über einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, ist beabsichtigt. Er liegt bereits vor.
Zum Insolvenzverwalter wurde der Klagenfurter Rechtsanwalt Leopold Wagner bestellt. Die erste Gläubigerversammlung findet am 17. Oktober statt.