Acht kleine Windräder unterstützen ab sofort an einem Vodafone-Mobilfunkmast die Stromversorgung der Anlage in Troisdorf bei Köln. Betrieben wird der 70 Meter hohe Mast von Vantage Towers. Insgesamt sollen 52 Mobilfunkstationen mit jeweils 8 bis 16 Mikrowindturbinen ausgestattet werden, wie Vodafone am Freitag mitteilte: "Im Regelbetrieb wird so ein erheblicher Teil des Energiebedarfs gedeckt, unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 100 Prozent."

Insgesamt 52 Mobilfunk-Standorte im Vodafone-Netz werden mit Mikrowindturbinen ausgestattet
Insgesamt 52 Mobilfunk-Standorte im Vodafone-Netz werden mit Mikrowindturbinen ausgestattet © Vodafone

In Troisdorf sind die acht Turbinen in einer Höhe von 40 Metern an allen vier Seiten des Turms befestigt. Sämtlicher Strom, der von den geplanten 752 Kleinturbinen der Firma Mowea erzeugt wird, soll für den Betrieb der Mobilfunkanlagen im Vodafone-Netz genutzt werden. Vantage Towers rechnet damit, dass die Anlagen jährlich rund 650.000 Kilowattstunden Strom produzieren werden. Zum Vergleich: Diese Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch von rund 200 Haushalten.

Unabhängige Funkmasten

"Durch die Installation von Windkraftturbinen an Mobilfunkmasten können die Funkanlagen ein Stück weit autarker werden", sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bei der offiziellen Inbetriebnahme. 
Der Mast in Troisdorf ist nicht der erste in Deutschland, an dem Windstrom erzeugt und für den Sendebetrieb verwendet wurde. Bereits 2011 hatte E-Plus (jetzt O2/Telefónica) in Ostwestfalen einen Standort in Betrieb genommen, der seinen Strom auch von einer eigenen Windanlage bezog.

Vodafone setze bereits seit 2020 zu 100 Prozent auf Strom aus erneuerbaren Quellen, betonte das Unternehmen. Auch die beiden anderen Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland nutzen nach eigenen Angaben ausschließlich Grünstrom für den Betrieb ihrer Mobilfunknetze: Telefónica (O2) seit 2016 und die Deutsche Telekom seit 2021.