Das Unternehmen idealHaus GmbH aus Premstätten hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung angemeldet. Die Firma war auf die Errichtung von Einfamilienhäusern in Massivziegelbauweise spezialisiert.

Die Ursachen für die Insolvenz sind mannigfaltig. So kam es während der Covid-19-Pandemie zu Planungsunsicherheiten, die zu einem Aufschub von Bauaufträgen führten. In weiterer Folge kam es international zu einem Mangel an Baustoffen, gepaart mit einem Preisanstieg. Bauzeitpläne konnten dadurch nur schwer eingehalten werden. Der Krieg in der Ukraine verlängerte diese Situation.

Fixpreise

Aufgrund von Fixpreisvereinbarungen konnten die gestiegenen Kosten auch nicht an die Kunden weitergegeben werden. Dazu kamen Planungs- und Kalkulationsschwächen, die zu erheblichen Verlusten führten. Die gestiegenen Zinsen sorgten außerdem für einen Rückgang bei neuen Bauaufträgen.

Laut den Kreditschützern von AKV und KSV1870 hat das Unternehmen Aktiva in Höhe von 623.000 Euro, von denen 532.000 Euro freies Vermögen sein dürfte. Die Passiva werden mit rund 1,5 Millionen Euro angegeben. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten. 40 Gläubiger und zehn Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen. Zum Insolvenzverwalter wurde der Grazer Rechtsanwalt Axel Reckenzaun bestellt.

"Frühzeitig ein Sanierungsverfahren eingeleitet"

"Das Unternehmen ist aktuell noch nicht zahlungsunfähig und hat aufgrund vorausschauender Maßnahmen die Sanierung des Unternehmens bereits bei androhender Zahlungsunfähigkeit eingeleitet", wird seitens der Geschäftsführung betont. "Seit nunmehr über 20 Jahren ist unsere Firma mit dem Bau von Eigenheimen für Familien betraut. Mit viel Herzblut und Engagement sind wir stolz, über eine so lange Zeit ein wichtiger Wertschöpfungsträger für die steirische Wirtschaft zu sein."

Leider baue in der aktuellen Situation kaum jemand mehr Einfamilienhäuser, "weil schlicht und einfach alles immer teurer wird und Kredite nicht mehr leistbar sind. Wir wollen nicht warten und hoffen, dass sich die Situation von selbst bessert, und haben deshalb frühzeitig Verantwortung übernommen", heißt es in einer Aussendung von Geschäftsführerin Christine Rottensteiner. "Uns war es besonders wichtig, unsere treuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kundinnen und Kunden nicht im Stich zu lassen, weswegen wir nun den Schritt in Richtung Sanierungsverfahren gegangen sind." Auch die Wirtschaftskanzlei Kapp & Partner Rechtsanwälte GmbH, die das Unternehmen vertritt, betont: "Um den Fortbestand des Unternehmens und der Arbeitsplätze zu sichern, wurde deshalb frühzeitig ein Sanierungsverfahren eingeleitet."