Prinzipiell läuft das Geschäft bei der Raiffeisenlandesbank Steiermark (RLB) sehr gut: Das Betriebsergebnis liegt nach sechs Monaten mit 175,5 Millionen Euro immerhin deutlich über jenem der Vorjahresperiode (106,3 Millionen Euro). Neben gestiegenen Überschüssen sowohl bei Zinsen als auch im Dienstleistungsgeschäft kommt auch das anteilige Periodenergebnis aus der Beteiligung an der Raiffeisen Bank International (RBI) zum Tragen.
Zugleich wirkt die RBI aber auch als Belastung für die Landesbank. Ein Wertminderungsaufwand für die Beteiligung sowie zusätzliche Effekte aus Marktbewertungen drücken das Gesamtergebnis der RLB Steiermark nämlich deutlich. So, dass am Ende ein bilanzielles Minus von 134,7 Millionen Euro steht. "Das Ergebnis ist als Momentaufnahme zu sehen und insbesondere durch Bewertungseffekte verzerrt", heißt es dahingehend von RLB-General Martin Schaller. Der zugleich betont, dass Banken eben die Funktion hätten, "in Krisenzeiten diverse Marktbewegungen zu kompensieren und auszugleichen".
Mehr Kreditvolumen
Die Eigenmittelquote sank bei der RLB im ersten Halbjahr auf 16,4 Prozent (Vorjahresperiode 2021: 18,8 Prozent), ebenso die Bilanzsumme auf 17,8 Milliarden Euro (Vorjahresperiode 2021: 18,5 Milliarden Euro). Das Kundenkreditvolumen wurde um mehr als 5,0 Prozent auf knapp 8 Milliarden Euro gesteigert. Der Zinsüberschuss für das erste Halbjahr 2022 beträgt 63,1 Millionen Euro und ist damit um 7,6 Millionen Euro über dem Wert der Vergleichsperiode mit damals 55,5 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich vor allem aufgrund gestiegener Kredit- und Zahlungsverkehrsprovisionen und erreichte einen Betrag von 21,9 Millionen Euro nach 21,1 Millionen Euro im Vergleichszeitraum.
Laut Schaller sei von den rund 71.000 Privatkunden und rund 10.000 Firmenkunden niemand direkt vom Krieg in der Ukraine betroffen. "Aktuell sehen wir auch keine erhöhten Kreditausfälle. Aber wir müssen bei einem Anhalten der aktuellen Rahmenbedingungen davon ausgehen, dass diese in den nächsten Monaten noch ansteigen könnten und haben sowohl Monitoring als auch die Frequenz der Beratungsgespräche mit unseren Firmenkunden erhöht."