Die Teuerung hat sich im August erstmals seit über einem Jahr verlangsamt. Nach 9,3 Prozent im Juli dürften die Preise im August gegenüber dem Vorjahresmonat durchschnittlich um 9,1 Prozent gestiegen sein, geht aus einer Schnellschätzung der Statistik Austria am Mittwoch hervor. Ausschlaggebend seien demnach die Treibstoffpreise, die die Inflation zwar weiterhin anfachen, gegenüber dem Juli aber deutlich gesunken seien.

"Weitere Preisschübe sehen wir bei Haushaltsenergie, Nahrungsmitteln und in der Gastronomie", sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas laut Aussendung. Das Preisniveau sei gegenüber Juli voraussichtlich um 0,2 Prozent gesunken. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der Inflationsraten EU-weit vergleichbar macht, erreichte im August +9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Energie europaweit um 38,3 Prozent teurer

Die Inflation im Euroraum hat im August indes erstmals die 9-Prozent-Marke geknackt. Die Verbraucherpreise kletterten binnen Jahresfrist um 9,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch auf Basis einer Schnellschätzung mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 9,0 Prozent gerechnet, nach einer Zuwachsrate von 8,9 Prozent im Juli. Seit Einführung des Euro war der Preisauftrieb nie höher als im August.

Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 38,3 Prozent. Im Juli lag die Zuwachsrate allerdings noch bei 39,6 Prozent. Für Lebensmittel, Alkohol und Tabak mussten die Verbraucher einen Kostenanstieg von 10,6 Prozent verkraften, nach 9,8 Prozent im Juli. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 5,0 Prozent, gegenüber 4,5 Prozent im Juli. Und auch bei Dienstleistungen nahm der Preisauftrieb zu - auf 3,8 von 3,7 Prozent im Juli.