Die Verbraucherpreise ziehen in Österreich weiter kräftig an. Laut Statistik Austria kletterte die Inflationsrate im März im Jahresvergleich auf 6,8 Prozent. Damit hat die Teuerung den höchsten Wert seit November 1981 erreicht, als die Inflationsrate 7,0 Prozent betrug. Die stärksten Preistreiber waren die Spritpreise sowie weiterhin hohe Preise für Haushaltsenergie. Gegenüber dem Vormonat Februar stieg das durchschnittliche Preisniveau um 2,1 Prozent.

Die Preise für Treibstoffe verteuerten sich im März im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte (plus 50,7 Prozent). Wohnung, Wasser und Energie kosteten durchschnittlich um 9,7 Prozent mehr, wobei hier vor allem ein Preissprung bei Haushaltsenergie ins Gewicht fiel (plus 33,5 Prozent). "Das Leben in Österreich hat sich nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine so stark verteuert wie seit über 40 Jahren nicht mehr", erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

In der EU-gesamt betrug die Inflation 7,8 Prozent. Die niedrigsten jährlichen Raten wurde in Malta (4,5 Prozent), Frankreich (5,1) und Portugal (5,5) gemessen, die höchsten in Litauen (15,6), Estland (14,8) und Tschechien (11,9). Österreich lag mit 6,7 Prozent unter dem EU-Schnitt.

Die Inflationsrate im Euroraum war noch nie so hoch seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Seit dem vergangenen Sommer hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt bereits Rekordwerte erreicht wurden. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im März um 2,4 Prozent. Auch hier fiel der Preissprung deutlich stärker als erwartet aus.

9 von 10 spüren Teuerung

Die ungebremste Inflation wird für viele Österreicherinnen und Österreicher immer mehr zur finanziellen Belastung. Bereits 9 von 10 Personen spüren die Auswirkungen der Teuerung im täglichen Leben, vor allem beim Einkaufen und an der Tankstelle, geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervor. Mehr als die Hälfte der 500 Befragten plant demnach, in nächster Zeit auf nicht notwendige Käufe zu verzichten.

Neben dem täglichen Einkauf (81 Prozent) und den Kosten an der Tankstelle (80 Prozent) ist der Preisschub für die heimischen Verbraucher vor allem beim Heizen (63 Prozent) und beim Wohnen bzw. der Miete (46 Prozent) spürbar. 42 Prozent der befragten Personen, die von der Inflation nach eigenen Angaben belastet werden, gaben an, die Teuerung auch bei Restaurant- und Lokalbesuchen zu bemerken. Laut aktuellen Daten der Statistik Austria erhöhten sich die Preise für Restaurantbesuche im März im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 6,6 Prozent.