Ein herausragendes Ergebnis erzielte der global agierende Ziegel- und Baustoffkonzern Wienerberger im Geschäftsjahr 2021: Der Weltkonzern mit Sitz in Wien steigerte das Nettoergebnis von 89 auf 311 Millionen Euro, der Umsatz kletterte um 18 Prozent auf fast vier Milliarden Euro.

Die Dividende soll um 25 Prozent auf 75 Cent angehoben werden. Wienerberger ist mit mehr als 200 Niederlassungen in 28 Ländern tätig. Auch operativ war Wienerberger 2021 außergewöhnlich stark unterwegs: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte gegenüber 2020 um 24 Prozent auf 694 Millionen Euro zu. 

Kräftiges Wachstum

Das abgelaufene Jahr war von "sehr turbulenten und volatilen Rohstoffpreisen geprägt", sagt Finanzvorstand Gerhard Hanke. Wienerberger sei – nicht nur organisch – kräftig gewachsen. Fast eine halbe Milliarde investierte der Konzern in Nordamerika, England und Irland. Besonders stark wächst der Unternehmensbereich "Piping Solutions", die Verkaufserlöse stiegen um 25 Prozent auf 1,25 Milliarden, in den "Building Solutions" wuchs Wienerberger von 2,1 auf 2,3 Milliarden Euro. Besonders das US-Geschäft legte überproportional zu.

"Wienerberger hat sich in den letzten Jahren strategisch komplett neu ausgerichtet und sich zu einem Komplettanbieter von innovativen, smarten Systemlösungen gewandelt", erklärt Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch. 2021 war das bisher beste Jahr der Geschichte der Wienerberger, die jeden dritten Euro mit innovativen Produkten verdient. In den letzten zehn Jahren sind die Verkaufserlöse jedes Jahr organisch um 6 Prozent gewachsen, der Umsatz verdoppelte sich in den zehn Jahren mit Scheuch als CEO von rund 2 Milliarden auf 4 Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von weltweit um sechs Prozent, von 16.619 auf 17.624 Beschäftigte.

Zugleich konnte der Baustoffhersteller seine CO₂-Emissionen 2021 um 8 Prozent senken. Das Ziel für 2023 sei eine Verringerung des CO₂-Ausstoßes um 15 Prozent und bis 2030 um 40 Prozent.

Kritik an Wirtschaftssanktionen

Scharfe Kritik übte Scheuch, der mit Wienerberger auch in Russland, nicht aber in der Ukraine tätig ist, an den Sanktionen der EU gegen Russland im Zuge der Eskalation der Ukraine-Krise: "Wirtschaftssanktionen haben politisch nie zu Erfolg geführt", sagte Scheuch auf Journalistenfragen im Rahmen der virtuellen Bilanz-Pressekonferenz. "Auch diese Sanktionen führen zu nichts." Er hält den Dialog mit Russland für den richtigen Weg. "Ich fordere auf, diesen Weg zu gehen." Die Eskalation führe zu keinen Lösungen. "Wirtschaft und Menschen brauchen Stabilität und Zukunft." Das Exposure der Wienerberger in Russland betrage weniger als ein Prozent. "Ich erwarte keine Auswirkungen", sagt Scheuch.